Im Industriemuseum Brandenburg weht frischer Wind, auch wenn die Pforten aktuell geschlossen sind. Am Mittwoch stellte Dominik Sägling von Havel Games im Museum innovative, selbstgebaute Minigolfbahnen vor, die den Schülern als Inspiration und Vorlage dienen sollen. Diese kreativen Eldorados werden nicht nur ein Spielvergnügen bieten, sondern auch zur Erkundung der industriellen Vergangenheit Brandenburgs anregen.
Das Team um Anett Kaminski, Marius Krohn und Phillip Schotte hat ein bemerkenswertes Vorzeigemodell entworfen: eine Minigolfbahn, die mehr als nur ein Spielplatz ist. Aus Stahl, Eisen und anderen recycelten Materialien erschufen sie eine Landschaft, die an die industrielle Blütezeit der Region erinnert. Elementare Komponenten wie der Silokanal, Schrotthaufen und ein auffälliger Kran bilden die Szenerie, in der statt eines klassischen Schlägers ein Hammer genutzt wird. Marius Krohn, der Leiter des Museums, beschreibt das Spiel so: „Wer hier den Schläger schwingt, taucht ein in die Vergangenheit unserer Stadt.“ Dieses ausgeklügelte Konzept hat bereits die Herzen der Spieler erobert und bietet in Verbindung mit dem kreativen Schaffensprozess der Schüler eine nachhaltige Perspektive.
Schüler als Botschafter der Industriegeschichte
Die Schul-AG, betreut von Daisy Wattkis und Nelson Leon, wird die Schüler anleiten, ihre Vorstellungen einer spielerischen Auseinandersetzung mit der industriellen Vergangenheit umzusetzen. Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, dass jede selbst gestaltete Minigolfbahn eine Geschichte erzählt – die Geschichte von Brandenburg als einem einst bedeutenden Zentrum der Stahlindustrie.
Trotz der Schließung des Museums aufgrund von Sicherheitsbedenken, die nach dem Herunterfallen von Betonteilen von der Decke aufgetreten sind, bleibt das Team optimistisch. „Wir sehen Licht am Ende des Tunnels“, erklärt Anett Kaminski. Das Projekt wird als kreativer Ausdruck in herausfordernden Zeiten verstanden, das zeigt, wie man auch unter widrigen Umständen innovativ sein kann.
Die Schüler der Otto-Tschirch-Oberschule werden am 18. September zur ersten Auftaktveranstaltung im Museum teilnehmen, die auf den neuen Minigolfbahnen ausgetragen wird. „Das Projekt ist mehr als nur ein Zeitvertreib. Es ist eine Brücke zwischen den Generationen“, sagt Kaminski weiter. Die geplanten Minigolfbahnen werden nicht nur das Vergnügen am Spiel fördern, sondern auch das Bewusstsein für die reiche industrielle Geschichte der Region schärfen.
Wenn das Museum seine Tore wieder öffnet, können Besucher sich auf ein einzigartiges Spielerlebnis freuen, das die Verbindung der Vergangenheit mit der Gegenwart symbolisiert. Bei diesem Projekt werden auch zahlreiche praktische Aspekte beachtet, um Sicherheit und Qualität in den Vordergrund zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Konzept weiter entwickeln wird und welche neuen Impulse es setzen kann.
Dieser innovative Ansatz des industriellen Minigolfs zeigt, wie Bildungsprojekte mit kreativen Ideen verknüpft werden können und tut dies zur richtigen Zeit, in einer Phase, in der das Museum dringend neue Perspektiven braucht. Für weitere Informationen über die Schließung des Industriemuseums und die Hintergründe des Projekts ist ein Besuch auf meetingpoint-brandenburg.de empfehlenswert.