In Kleinmachnow, wo normalerweise Wildschweine für Aufregung sorgen, sind es jetzt die Biber, die die Anwohner in den Wahnsinn treiben! Fünf Biber-Familien haben sich in der Region niedergelassen und verursachen massive Probleme: Überflutete Keller, abgestorbene Bäume und beschädigte Straßen sind die verheerenden Folgen ihrer Aktivitäten. Die Wassermassen, die durch die Dämme der Nager aufgestaut werden, haben die Umgebung in ein feuchtes Chaos verwandelt.
Die Bäke, einst ein lebendiger Bach, ist nur noch in kleinen Teilstücken rund um Kleinmachnow zu finden. Die Biber haben hier seit über zehn Jahren ihr Reich aufgebaut und mit ihren Dämmen die Wasserstände gefährlich erhöht. Anwohner klagen über feuchte Keller und überflutete Wiesen, während ein Erlenbruchwald bereits auf sechs bis acht Quadratmetern abgestorben ist. Die Situation ist so ernst, dass sogar Straßen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Axel Müller, der Vorstandsvorsitzende des Landschaftsfördervereins Buschgraben/Bäketal, berichtet von den wachsenden Beschwerden der Anwohner und der Notwendigkeit eines Biberforums, um Lösungen zu finden.
Strenge Vorschriften und wenig Handlungsspielraum
Doch die Hände der Anwohner sind gebunden! In Brandenburg gibt es strenge Schutzvorschriften, die den Bibern das Überleben sichern. Nur in Ausnahmefällen dürfen die Tiere vertrieben oder gar getötet werden. Im vergangenen Jagdjahr wurden in Brandenburg rekordverdächtige 162 Biber erlegt, doch das reicht nicht aus, um die Probleme in Kleinmachnow zu lösen. Die geschätzte Biberpopulation in Brandenburg liegt bei bis zu 3.700 Tieren, und sie sind mittlerweile an fast allen größeren Gewässern in der Region verbreitet.
Die Anwohner sind frustriert, denn sie müssen die Kosten für die Trocknung ihrer Keller selbst tragen. Laut Biberverordnung gibt es nur finanzielle Unterstützung für Präventionsmaßnahmen, nicht jedoch für Reparaturkosten. Die Diskussion im Biberforum drehte sich daher nicht nur um die Probleme, sondern auch um das Zusammenleben mit den Tieren, die seit 10.000 Jahren in der Region leben. Müller betont, dass der Mensch den Bibern ihren Lebensraum streitig macht, doch die betroffenen Anwohner sind mit dieser Erklärung nur bedingt zufrieden.