In einem dramatischen Schritt versuchen junge Unternehmer aus Berlin, den schockierenden Mangel an Augenärzten in Brandenburg zu bekämpfen! Das Startup, das 2022 ins Leben gerufen wurde, tourt mit einer mobilen Augenarztpraxis durch unterversorgte Regionen, wo Patienten oft monatelang auf einen Termin warten müssen. Diese innovative Idee bringt den Menschen in abgelegenen Orten wie Drebkau, einer kleinen Stadt im Spree-Neiße-Kreis, dringend benötigte Unterstützung.
Doch auf den ersten Blick könnte man meinen, die mobile Klinik sei nicht das, was sie zu sein scheint! Statt ausgebildeter Augenärzte wird hier auf Fachpersonal gesetzt. Projektleiter Simon Zabel und sein Kollege Konstantin Hahne, beide ausgebildete Optiker, bieten notwendige Untersuchungen an – jedoch ohne die umfassende Diagnostik eines Augenarztes. In einem Klassenraum einer Grundschule führen sie Tests mit Geräten durch, die den Augeninnendruck messen und die Netzhaut untersuchen. Manche Patienten haben wie Jutta van Almsick sogar 69 Euro für eine Untersuchung gezahlt, da sie vor Ort seit Jahren keinen Augenarzt mehr gesehen hatten.
Zwischen Hoffnung und Kritik
Die Reaktionen auf dieses Angebot sind gemischt: Während viele Bürger die mobile Praxis als lebensrettend empfinden, schlägt der Berufsverband der Augenärzte Alarm. Er warnt, dass akute und komplexe Krankheitsbilder direkt von einem Augenarzt behandelt werden müssen. Das Startup weicht den Vorwürfen aus und betont, dass die durchgeführten Augenuntersuchungen lediglich als erste Sichtung dienen. Alle gesammelten Daten werden einem Augenarzt vorgelegt, um die notwendige Diagnostik sicherzustellen.
Bislang hat das Berliner Unternehmen über 5.000 Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt, und der Bürgermeister von Drebkau, Paul Köhne (CDU), sieht großes Potenzial in diesem Angebot. Die Menschen sind dankbar für jede Möglichkeit, höchst erfahrungsgemäß schnelle Hilfe zu erhalten, gerade in einem Bundesland mit eklatantem Fachkräftemangel. Das Startup stattet die Gemeinden mit dringend benötigten medizinischen Dienstleistungen aus – doch bleibt die Frage, ob dies auf Kosten der Gesundheitsqualität geschieht.