In Brandenburg an der Havel wird ab Montag, dem 14. Oktober, auf der gesamten Bauhofstraße ein Tempolimit von 30 km/h eingeführt. Dieses Limit gilt täglich von 6 bis 18 Uhr und ist eine Stunde länger als die bisherige Regelung. Die Entscheidung zur Ausweitung des Tempolimits umfasst mehrere Streckenabschnitte, speziell im Umfeld des Clubs am Trauerberg (Cat).
Die Straßenverkehrsbehörde hat diese Maßnahme getroffen, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Besonders in der Nähe des Cat, wo mehrere Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen drei bis sechs betreut werden, wurde die Notwendigkeit eines niedrigeren Tempolimits erkannt. Der direkte Zugang zur Bauhofstraße und die damit verbundene Gefährdung machten eine Regelung in einem Radius von 300 Metern um den Club notwendig.
Hintergründe des Tempolimits
Das neue Tempolimit dient nicht nur dem Schutz der Kinder, sondern berücksichtigt auch die Anwesenheit anderer schützenswerter Einrichtungen, wie Kindergärten, Altenheime und ein Hospiz in der Gegend. Die Verwaltung stellte fest, dass es „objektiv keinen Sinn mehr“ macht, auf einer Straße mit so vielen sensiblen Orten weiterhin 50 km/h zuzulassen.
Von der baldigen Einführung des Tempolimits verspricht sich die Verwaltung eine Erhöhung der Sicherheit für Besucher der Altenheime und für Kinder, die nach dem Ende der Betreuung nach Hause gehen. Cécile Anette Templin, die Leiterin des Clubs am Trauerberg, ist von der Entscheidung überzeugt und fordert seit Jahren eine Verlangsamung des Verkehrs. Sie erklärt: „Die Ausweitung von Tempo 30 ist gut, ein Blitzer oder eine Ampel wären aber noch besser.“ Diese Gedanken verdeutlichen das Bedürfnis nach mehr Sicherheit an einem gefährdeten Übergang, wo es in der Vergangenheit beinahe zu zahlreichen Unfällen gekommen wäre.
Bereits im Juni 2015 hatte Templin einen Zebrastreifen gefordert, der fünf Jahre später realisiert wurde. Die Reduzierung des Tempolimits von 50 km/h auf 30 km/h auf der Bauhofstraße markiert einen wichtigen Schritt in Richtung eines sichereren Umfelds für alle Verkehrsteilnehmer.
Die Bauhofstraße hat bereits in den letzten Jahren Veränderungen durchgemacht. Seit Mai 2020 ist auf bestimmten Abschnitten temporär ein Tempo 30 gelten, um die Verkehrssicherheit in der Nähe von Schulen und anderen Betreuungseinrichtungen zu erhöhen. Mit dieser neuen Maßnahme werden nun auch weitere Teile der Bauhofstraße, die zuvor einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h unterlagen, umgestaltet.
Wandel im Straßenverkehr von Brandenburg an der Havel
Die Grundsatzänderung zur Temporegulierung ist auch auf die Forderungen verschiedener Institutionen zurückzuführen. Polizei und Straßenbehörden haben sowohl Sicherheit als auch eine Anpassung des Verkehrsklimas in der Bauhofstraße gefordert. Susanne Fischer von der Straßenverkehrsbehörde meint, dass die neuen Regeln moderate Einschränkungen für den motorisierten Verkehr mit sich bringen, jedoch auch Positive Effekte auf die Sicherheit erwarten lassen.
Der Umbau der Bauhofstraße ist in vollem Gange. Die Verkehrsbetriebe Brandenburg (VBBr) sind mit dem Bau von zwei Kombihaltestellen für Straßenbahnen und Busse beschäftigt, die bis Ende Oktober abgeschlossen sein sollen. Zudem steht der Neubau einer Kanalbrücke zwischen der Bauhof- und Luckenberger Straße auf der Agenda, wobei deren Fertigstellung erst für 2026 geplant ist.
Die Einführung des Tempolimits in der Bauhofstraße stößt jedoch nicht bei allen auf Zustimmung. Einige Autofahrer könnten die neue Regelung kritisch sehen, während die Verwaltung die überzeugenden Vorteile herausstellt. Es wird erwartet, dass eine ruhiger Verkehrsfluss weniger Unfälle sowie eine Verminderung des Verkehrslärms zur Folge haben wird. Ein gutes Beispiel dafür, wie Verkehrsnormen zur gemeinsamen Sicherheit aller beitragen können.
Quelle: André Großmann