Die kleinen Gemeinden im Land zeigen immer wieder, dass sie lebendig und aktiv sind. In Melchow, einem Dorf, das stolz auf seine Geschichte zurückblickt, wird das nun auf beeindruckende Weise demonstriert. Wenn am Freitagabend, den 6. September, die 700-Jahr-Feier beginnt, stehen gleich drei Tage voller Aktivitäten auf dem Programm. Dank des unermüdlichen Einsatzes der Einwohner, die sogar in Archiven recherchiert haben, wird dieses Jubiläum vorgezogen. Damit soll der 18. April 1324 als offizielles Gründungsdatum gefeiert werden, an dem ein bedeutsames Treffen im Ort stattfand.
Es könnte nur zu heiß werden, denn Meteorologen prophezeien Temperaturhöhen von bis zu 30 Grad Celsius. Schattige Plätze werden während dieser festlichen Tage besonders gefragt sein. Die Melchower sind gut vorbereitet und haben auch beim Umzug dazu gelernt. Statt wie vor 24 Jahren einen riesigen Zug zu veranstalten, der unter anderem dazu führte, dass viele Zuschauer fehlten, wird dieses Mal Wert auf eine ausgewogene Teilnehmerzahl gelegt. Der Umzug, der am Samstag um 14 Uhr startet, soll trotz Menschenmengen den Zuschauern besser die Möglichkeit geben, die Darbietungen zu genießen.
Detaillierte Vorbereitungen für richtige Feierlaune
Aktuell gibt es bereits zahlreiche Plakate, die die bevorstehenden Feierlichkeiten ankündigen. Marko Schmidt, der stellvertretende Bürgermeister und Cheforganisator, hat sich intensiv mit den Lehren aus dem Jahr 2000 auseinandergesetzt. „Wir möchten, dass der Umzug den Zuschauern die Möglichkeit gibt, alles zu sehen“, erklärte er. Insgesamt werden zwölf verschiedene Bilder zu sehen sein, jedes untermalt mit Erklärungen über Lautsprecher. Die Route erstreckt sich von gleich drei Straßen hin zum Festgelände, wo die Feierlichkeiten ihren Höhepunkt erreichen.
Marko Schmidt nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er die Besonderheiten der Melchower Geschichte anspricht. „Früher haben wir falsch gerechnet, aber das haben wir nun klargestellt.“ Die gefundenen Dokumente aus dem Jahr 1324 geben der Geschichte des Dorfes einen neuen Kontext und stellen sicher, dass die Feierlichkeiten nun korrekt ausgerichtet sind. Der Bürgermeister von Bernau, André Stahl, und Landrat Daniel Kurth werden dem Umzug feierlich voranreiten, um an dieses bedeutende Ereignis zu erinnern.
Ein aufregendes Programm für Groß und Klein
Die Feier am Festplatz verspricht ein buntes Potpourri aus Unterhaltung, darunter Akrobatik, Clownerie und Tanzaufführungen. Der älteste Rock’n’Roll-Club Deutschlands wird mit seinen Darbietungen ebenfalls die Bühne betreten. Die Abende werden von den Bands „Fat Hat“ und „Sowieso“ musikalisch untermalt, und die Partystimmung dürfte bis weit in die Nacht anhalten. Über die Veranstaltung hinaus wird am Sonntag ein Frühschoppen angeboten, der die feierlichen Tage in angemessener Weise ausklingen lassen soll.
Ein weiteres Highlight ist die Vorstellung des Klappstuhl-Theaters am Freitagabend, das eine humorvolle Urlaubscomedy präsentieren wird. Dies bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich in entspannter Atmosphäre auf das bevorstehende Fest einzustimmen.
Die Vorfreude auf das Jubiläum ist in Melchow spürbar. Der Einsatz der 30 Mitglieder des Organisationsteams unterstreicht den Gemeinschaftsgeist, der in der Vorbereitung der Veranstaltungen deutlich wurde. Mit insgesamt 50.000 Euro aus dem Gemeindebudget wird die 700-Jahr-Feier nicht nur zum Feiern, sondern auch zum Zusammenschweißen der Dorfgemeinschaft beitragen. Die Wimpelketten, die überall im Ort hängen, sind ebenso ein sichtbares Zeichen des Engagements. „Ein Schlafdorf wollten wir nie sein“, betont Schmidt mit leuchtenden Augen.
– NAG
