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AfD feiert in Potsdam: Party-Politik oder gefährliche Provokation?

Die AfD feiert in Potsdam ihren überraschenden Wahlerfolg und erobert mit skandalösen Partyhits und jugendgerechter Politik die Herzen der Wähler von 16 bis 24, während politische Gegner wie Volker Beck und die Grünen alarmiert auf den gefährlichen „gesunden Widerstand“ der Jugend reagieren!

In Potsdam feierte die AfD am Sonntagabend ihren Erfolge bei der Landtagswahl in Brandenburg, wo sie mit fast 30 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz landete. Gebührend wurde dieser Erfolg mit einer ausgelassenen Feier in einem Gartenlokal begangen, bei der ein Partysong umgetextet wurde: „Hey, das geht ab! Wir schieben sie alle ab!“ Videomitschnitte dokumentieren tanzende Parteifreunde, darunter auch Anna Leisten, die Vorsitzende der Jungen Alternative. Während die Stimmung groß war, löste der Liedtext hitzige Debatten aus.

Volker Beck von den Grünen kritisierte den Song, nannte ihn volksverhetzend und erstatte Anzeige. Die Brandenburger Polizei gab bekannt, den Vorfall zu prüfen. Tino Chrupalla, einer der beiden Bundesvorsitzenden der AfD, rechtfertigte den Gesang als unbedenklich und betonte, die Feiernden hätten nicht „gegrölt“, sondern gesungen. Chrupalla hob die Performance der AfD-Jugend im Wahlkampf hervor und bezeichnete das Feiern als ein Recht der jungen Leute.

Die AfD als Partei der Jugend

Die AfD hat in der Landtagswahl besonders bei jungen Wählern gut abgeschnitten. Der Anteil der Wähler zwischen 16 und 24 Jahren, die die AfD wählten, liegt bei 32 Prozent, während die SPD nur 19 Prozent erreichte. Alice Weidel, die Co-Vorsitzende der AfD, behauptete, dass ihre Partei die Zukunft repräsentiere. Tino Chrupalla erklärte diesen Erfolg damit, dass junge Menschen es leid seien, in Schulen und Medien einer „Ideologisierung“ ausgesetzt zu sein. Diese Unzufriedenheit zeige sich in einem „gesunden Widerstand“.

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Der Spitzenkandidat der AfD in Brandenburg, Hans-Christoph Berndt, unterstrich den Zuspruch von jungen Wählern und appellierte an die Ängste von Jugendlichen, die sich in einer unsicheren wirtschaftlichen Lage befänden. Diese Botschaft kam offenbar gut an, ebenso wie das fröhliche Auftreten der AfD, das in der Wahlkampagne fokussiert wurde.

Strategien zur Ansprache junger Wähler

Die AfD nutzt in ihren Kampagnen moderne Kommunikationsmittel, insbesondere TikTok, um junge Wähler zu erreichen. Dort werden oft Videos präsentiert, die eine vermeintliche Gewalt durch Migranten als große Bedrohung für Deutschland thematisieren. Diese Taktiken scheinen bei den Jüngeren Anklang zu finden, während die AfD für Themen und Werte wirbt, die viele als modern und frisch empfinden.

Ein Beispiel für diese Strategie ist der Aufstieg von Politikern wie Maximilian Krah, der bei öffentlichen Auftritten eine nahezu popstarähnliche Fankultur genießen konnte. Seine Reden betonen nationalen Stolz und eine neue Form männlicher Identität und stoßen somit auf großes Interesse in der jungen Wählerschaft. Der Slogan „Links ist dumm und rechts ist geil“ bringt die Message auf den Punkt und polarisierte das Publikum.

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Die AfD zeigt sich um die Bedürfnisse junger Wähler bemüht. Veranstaltungen, die ungezwungenes Gesprächsklima — etwa bei einem Jugendabend mit Aperol und Bratwurst — schaffen, sollen eine Atmosphäre der Offenheit signalisieren, die andere Parteien vermissen lassen. Auch Berichte von Schülern, die sich offen zur AfD bekannt haben, zeigen die Bemühungen der Partei, in Bildungseinrichtungen Einfluss zu gewinnen.

Die jugendgerechte Ansprache wird weiter verstärkt durch festliche Aktionen, die den Eindruck vermitteln, die AfD habe stets ein Ohr für die Sorgen und Wünsche der Jugendlichen. Diese Frage der kulturellen Identität und der Ablehnung von traditionellen Normen spricht besonders die jüngeren Wähler an, die nach Alternativen suchen.

Die AfD setzt also auf Popkultur-Elemente gemäß der aktuellen Jugendkultur, die sie jugendlich und unkonventionell erscheinen lassen. Doch lässt sich die Frage stellen, ob diese radikale Ausrichtung und die schillernden Auftritte die Partei in ihrer bundesweiten Wahrnehmung nicht auch gefährden könnten. Konservative Teile der Wählerschaft könnten skeptisch werden und innerparteiliche Diskussionen über die richtige Linie und Strategie befeuern.

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