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Brandanschläge auf Justizautos: Wer steckt hinter der Gefahr?

In Berlin gibt es erneut besorgniserregende Vorfälle rund um die Justizvollzugsanstalten. In den letzten Tagen kam es zu mehreren Brandanschlägen auf Fahrzeuge von Justizmitarbeitern. Diese Taten wurden von einem Sprecher der Justizverwaltung am Freitag bestätigt. Der erste Vorfall ereignete sich am Mittwochabend in der Haftanstalt für offenen Vollzug in Heiligensee, wo ein Inhaftierter bemerkte, dass ein Auto brannte. Glücklicherweise konnte der Brand schnell gelöscht werden, und es entstand nur geringer Sachschaden.

Am Donnerstagabend wurde ein weiteres Auto eines Justizbediensteten vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Plötzensee in Brand gesetzt. Eine Passantin entdeckte das Feuer gegen 20 Uhr und informierte die Polizei. Der Wagen stand auf einem Mitarbeiterparkplatz in unmittelbarer Nähe des Eingangs. Die Sicherheitskräfte konnten Videomaterial von Überwachungskameras sichergestellt, jedoch gibt es bisher keine bestätigten Verbindungen zu durchsuchten Haftzellen, die möglicherweise mit diesem Angriff in Verbindung stehen könnten.

Ermittlungen und Hintergründe

Die Vorfälle sind Teil einer besorgniserregenden Serie von attackierten Fahrzeugen, die seit Frühjahr stattfand. Insgesamt wurden laut Senatsangaben bereits 28 Brandanschläge registriert, wobei in 16 Fällen Autos von Justizbeschäftigten betroffen waren. Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) stellte klar, dass die Ermittlungen mit Hochdruck laufen. Justizstaatssekretär Dirk Feuerberg äußerte, dass es möglich sei, dass nicht eine bestimmte Gruppierung hinter diesen Anschlägen steckt, sondern möglicherweise mehrere Gruppen mit unterschiedlichen Motiven.

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Besonders alarmierend ist die Situation rund um die JVA Heidering, wo im April mehrere Autos auf dem Mitarbeiterparkplatz angezündet werden sollten. Hier vermutet man einen Zusammenhang zu Racheakten aufgrund der Inhaftierung eines Clan-Kriminellen.

Um auf die wiederholten Angriffe zu reagieren, wurden die Sicherheitsmaßnahmen erheblich verschärft. Justizmitarbeiter können jetzt ihre Autos aus Datenschutzgründen einfacher mit einer Auskunftssperre vor der Abfrage durch Meldebehörden schützen. Die Polizei hat zudem ihre Streifengänge rund um die Anstalten intensiviert und Mitarbeiter dürfen über Nacht ihre Autos auf dem Anstaltsgelände parken. Zudem wurden die Beleuchtungsbedingungen verbessert; an der JVA Heidering wurde ein neues System installiert, das hochauflösende Bilder liefert.

Aktuelle Vorfälle und deren Konsequenzen

Neben diesen Vorfällen ist am Donnerstag auch ein Häftling der JVA Heidering verletzt worden, nachdem er selbst ein Feuer in seiner Zelle gelegt hatte. Dieser Vorfall bekam viel Aufmerksamkeit, da der Mann während des Einsatzes auch bedrohlich gegenüber den Einsatzkräften auftrat. Er wurde mit einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht, während die Wachtmeister das Feuer löschen konnten.

Diese Tatsache wirft ein Schlaglicht auf die anhaltenden Herausforderungen im deutschen Justizsystem und die Sicherheit der Bediensteten. Angesichts der jüngsten Ereignisse bleibt abzuwarten, wie die Ermittlungen voranschreiten und ob es zu weiteren Angriffen kommen wird, wie www.tagesspiegel.de berichtet.


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Quelle
tagesspiegel.de

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