Im Saarland steigen die Zahlen der Borreliose-Erkrankungen. Bis Anfang Dezember 2024 wurden 234 Fälle gemeldet, was mehr ist als in den drei Vorjahren. Im Jahr 2023 gab es 158 gemeldete Fälle und 2020 waren es 332. Die meisten Erkrankungen in diesem Jahr traten im Landkreis Saarlouis auf. Das Gesundheitsministerium des Saarlandes macht darauf aufmerksam, dass aufgrund einer fehlenden bundeseinheitlichen Meldepflicht mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet wird. Borreliose ist schwierig zu diagnostizieren und zeigt teils untypische Krankheitsverläufe. Die Übertragung erfolgt durch Zeckenstiche, die für Menschen selbst ungefährlich sind, aber diverse Krankheitserreger, einschließlich des Bakteriums Borrelia burgdorferi, übertragen können.
Die Symptome von Borreliose sind vielfältig und betreffen häufig Haut, Nervensystem, Gelenke und Herz. In Deutschland ist es möglich, dass bis zu einem Drittel der Zecken mit Borrelien infiziert sind, wobei das Infektionsrisiko sinkt, wenn die Zecke frühzeitig entfernt wird. Ein deutliches Anzeichen für Borreliose kann eine ringförmige Hautrötung um die Einstichstelle sein, die zwischen drei und 30 Tagen nach dem Stich auftritt, wie Tagesschau berichtete.
Häufigkeit und Behandlung der Erkrankung
Die Lyme-Borreliose, die in ganz Deutschland verbreitet ist, führt zu mehreren Zehntausend Erkrankungen pro Jahr, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Bei etwa 90 % der Infektionen tritt die sogenannte Wanderröte auf, ein sicheres Anzeichen für Borreliose. Eine Diagnose gestaltet sich oft als schwierig, da der Antikörpernachweis über Bluttests lediglich einen vorherigen Kontakt anzeigt, jedoch keine aktuelle Infektion belegt. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Aktuell gibt es keinen Impfstoff gegen Borreliose, jedoch wird ein solcher entwickelt, wie NDR berichtete. Dieser Impfstoff, der von Valneva und Pfizer entwickelt wird, soll gegen die sechs häufigsten Borreliose-Typen wirken und hat in klinischen Studien positive Ergebnisse gezeigt.
Zusätzlich können in seltenen Fällen auch Komplikationen wie die Lyme-Karditis auftreten, die in 4 bis 10 % der Fälle nach einem Zeckenstich beobachtet wird und zu Entzündungen des Herzmuskels führen kann. Symptome einer Lyme-Karditis beinhalten Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Brustschmerzen und Schwindel. Die Diagnose erfolgt durch verschiedene Verfahren, darunter Antikörpertests und Langzeit-EKG.
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