In einem spektakulären Besuch bei Amazon in Bad Hersfeld hat Hessens Ministerpräsident Boris Rhein am Mittwoch die Zukunft des Logistikzentrums FRA3 in den Fokus gerückt. Der Online-Riese plant, einen dreistelligen Millionenbetrag in die Modernisierung seiner Abläufe zu investieren, um den Standort fit für die Zukunft zu machen. Standortleiter Marcel Biedenbach enthüllte, dass die Integration von Transportrobotern die Arbeit der 1850 Mitarbeitenden erleichtern soll, indem sie Laufwege reduzieren und die Effizienz steigern.
„Wir sind froh, in Bad Hersfeld einen Global Player wie Amazon zu haben“, betonte Rhein und hob die Bedeutung der hohen Investitionen für die Standortsicherheit hervor. Die Belegschaft ist begeistert von den Plänen, die voraussichtlich im Spätsommer 2025 beginnen und bis Herbst 2027 andauern werden. Amazon versichert, dass der Modernisierungsprozess nicht mit Entlassungen verbunden sein wird, da die Roboter bedient werden müssen, was neue, qualifizierte Arbeitsplätze schaffen könnte.
Einschnitte und Veränderungen
Trotz der positiven Nachrichten gibt es auch Schattenseiten: Amazon plant, bis Ende des Jahres etwa 200 Mitarbeitende durch Freiwilligenprogramme und Abfindungen aus dem Unternehmen zu verabschieden. Zudem wird die Retourenabteilung, die rund 100 Mitarbeiter beschäftigt, geschlossen und zentralisiert. Diese Maßnahmen werfen Fragen über die zukünftige Arbeitsplatzsituation auf, auch wenn das Unternehmen betont, dass die Transformation nicht zu direkten Entlassungen führen soll.
Der Besuch von Ministerpräsident Rhein kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Standort bereits im Fokus steht: Am Black Friday protestierten Gewerkschaften gegen die Arbeitsbedingungen und forderten einen Tarifvertrag. Amazon verteidigt sich mit dem Hinweis auf faire Löhne, wobei der Einstiegslohn in Deutschland bei 15 Euro liegt. Die Entwicklungen in Bad Hersfeld sind ein starkes Zeichen für die Dynamik und die Herausforderungen, die die moderne Logistikbranche prägen.
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