Die Böhsen Onkelz haben einmal mehr für Aufregung gesorgt, als sie am vergangenen Wochenende auf der Berliner Waldbühne auftraten. Die Band, die seit ihrer Gründung im Jahr 1980 eine der kontroversesten Gruppen in Deutschland ist, hat sich zwar von ihrer rechten Vergangenheit distanziert, dennoch gab es während des Konzerts Vorfälle, die nicht unbeachtet bleiben dürfen.
Berichten der „Berliner Morgenpost“ zufolge kam es während des Songs „Ohne mich“ zu einem skandalösen Vorfall, bei dem mehrere Fans demonstrativ den Mund zuhielten. Der Text des Liedes enthält provokante Zeilen, unter anderem „Und hier ein paar Worte an die ‚rechte‘ Adresse. Leckt uns am Arsch. Sonst gibt’s auf die Fresse“. Diese Reaktion könnte als Zeichen der Ablehnung gegenüber dem rechten Spektrum gedeutet werden, das nach wie vor mit der Band assoziiert wird.
Kontroversen und Fan-Reaktionen
Doch das war wohl nicht der einzige Vorfall während des Konzerts. Die „Berliner Morgenpost“ berichtet zudem, dass aus der gleichen Gruppe von Zuschauern „Sieg heil“-Rufe zu hören waren und dass ein weiterer Fan den rechten Arm zum sogenannten „Hitlergruß“ hob. Diese Vorfälle werfen erneut ein besorgniserregendes Licht auf die Kulturszene rund um die Böhsen Onkelz, die in der Vergangenheit häufig mit rechtsextremen Tendenzen in Verbindung gebracht wurden.
Anscheinend nahm die Band selbst die Vorfälle nicht wahr und lobte die allgemeine Stimmung während des Konzerts. Auf sozialen Medien äußerten sich viele Fans begeistert über den Auftritt. Ein Fan schrieb auf Facebook: „Es war so mega geil! Das ganze Konzert lang nur Gänsehaut gehabt und ich habe jetzt noch keine Stimme mehr.“ Für viele Loyalisten der Band ist der Auftritt ein wichtiges Event in ihrem Leben.
Ein anderer Anhänger der Böhsen Onkelz schilderte seine Erfahrungen, die bis zu drei Jahrzehnte zurückreichen: „Seit über 30 Jahren begleiten mich die Onkelz und endlich durfte ich mein erstes Konzert genießen! Mein Gott, scheisse, war das geil!” Diese emotionalen Äußerungen zeugen von der tiefen Verbindung, die langjährige Fans zur Band aufgebaut haben. Ein weiterer Fan, der von weit her angereist war, beschrieb die Band als Teil seiner Jugend und war dankbar, die Live-Performance erlebt zu haben, obwohl er einige negative Aspekte des Konzerts nicht verschweigen wollte.
Die Berichterstattung über die Vorfälle wird wahrscheinlich die Diskussion über das Erbe der Böhsen Onkelz weiter anheizen. Ob die Band in der Lage ist, sich vollständig von ihrer Vergangenheit zu lösen, bleibt abzuwarten, da nicht alle Fans die Distanzierung mittragen. Solche deutlich rechtsextremen Äußerungen aus dem Publikum werfen auch Fragen auf, inwiefern die Band für die Studio ihrer fanatischen Anhängerschaft verantwortlich gemacht werden kann. Die Debatte über die Bedeutung und die Auswirkungen ihrer Musik wird weiterhin geführt werden, während die Böhsen Onkelz sich an der Spitze der deutschen Rockszene behaupten.
– NAG