Der Pharmagigant Boehringer Ingelheim hat Alarm geschlagen! In Biberach, dem Herzen ihrer Forschung, kritisierte Deutschland-Chef Fridtjof Traulsen die überaus schleppende Umsetzung neuer Gesetze zur Nutzung von Gesundheitsdaten! Obwohl das Gesetz, das im März diesen Jahres in Kraft trat, als ein richtiger Schritt zur Optimierung klinischer Studien in Deutschland gewertet wird, bleibt der Zugang zu den benötigten Daten ein großes ungelöstes Rätsel.
Trotz der wichtigen Bestimmungen müssen sich Pharmakonzerne bis mindestens Frühjahr 2025 gedulden, bevor sie erste Anträge zur Nutzung der Gesundheitsdaten stellen können! Traulsen macht deutlich, dass Deutschland durch diese Verzögerungen in der internationalen Konkurrenz zurückfällt. Während Länder wie Großbritannien und Dänemark bereits seit Jahren von solchen Regelungen profitieren, droht Deutschland den Anschluss zu verlieren!
AMNOG benötigt dringende Reformen
Doch das ist nicht alles: Traulsen fordert auch eine grundlegende Überarbeitung des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG), das nun bereits seit 15 Jahren in Kraft ist! Die Regelungen zum Preis neuer, patentgeschützter Medikamente spiegeln längst nicht mehr den aktuellen Stand der Wissenschaft wider. Der Schwerpunkt auf große Kohortenvergleiche könnte in der modernen, individualisierten Medizin fehl am Platz sein.
Zusätzlich äußerte Traulsen besorgniserregende Einblicke in die aktuelle Medikamentenknappheit: Diese trifft vor allem patentfreie Arzneimittel, während innovative Produkte kaum betroffen sind. Die Auswirkungen der gesunkenen Preise bei Generika machen immer mehr Herstellern das Leben schwer. Das könnte katastrophale Folgen für die gesamte Branche haben! Es ist höchste Zeit für Änderungen, um die Herausforderungen zu meistern, bevor sie sich auf die neuen Medikamente auswirken!