Im Jahr 2025 wird der Bauernkrieg, einer der bedeutendsten Aufstände der deutschen Geschichte, sein 500-jähriges Jubiläum feiern. In Böblingen, wo eine entscheidende Schlacht am 15. Mai 1525 stattfand, sind bereits umfangreiche Vorbereitungen getroffen worden, um dieses historische Ereignis gebührend zu würdigen. Der Aufstand der Bauern, der brutal niedergeschlagen wurde, wird in der Stadt nicht nur aus historischer Perspektive betrachtet, sondern auch künstlerisch inszeniert.
Das Böblinger Bauernkriegsmuseum, das seit 40 Jahren die Erinnerung an diese Geschehnisse hochhält, wird im Rahmen eines umfangreichen Programms zahlreiche Veranstaltungen organisieren. Dazu zählt eine Tagung, die gemeinsam mit dem Institut für geschichtliche Landeskunde der Universität Tübingen durchgeführt wird. Diese Tagung mit dem Titel „Der Bauernkrieg verORTet“ findet am 9. und 10. Mai statt und richtet sich sowohl an Fachleute als auch an die breite Öffentlichkeit. Hier sollen neue Forschungsergebnisse auf verständliche Weise präsentiert werden. Den Auftakt bildet eine Sonderausstellung mit dem Titel „Ein Ereignis und seine Gesichter“.
Theater und Performances im Zeichen des Jubiläums
Eine Woche nach der Tagung wird das Landesmuseum Württemberg mit der Theateraufführung „Uffrur ... on the road“ auf dem Böblinger Marktplatz Halt machen. Diese Performance wird an insgesamt 17 verschiedenen Orten aufgeführt und bezieht die jeweiligen historischen Kontexte des Bauernkriegs ein, um das Publikum emotional zu packen.
Das Highlight des Festjahres wird jedoch die große Theaterproduktion der DAT-Kunstschule in Böblingen darstellen. „Die Magd und die Äbtissin – Die Geschichte eines Bauernaufstands“ wird voraussichtlich Ende Juli an insgesamt zwölf Terminen auf dem Marktplatz aufgeführt. Diese besondere Inszenierung wird auf bis zu fünf Bühnen gleichzeitig stattfinden und dabei ein immersives und interaktives Erlebnis bieten, das die Zuschauer mitten ins Geschehen eintauchen lässt.
Zusätzlich wird die Böblinger Musikschule zusammen mit verschiedenen Vereinen und Schulen die „Carmina burana“ von Carl Orff in der Kongresshalle präsentieren, ein weiteres kulturelles Highlight, das in Verbindung mit dem Jubiläum steht.
Kulturamtsleiter Sven Reisch stellte die umfangreichen Planungen im Verwaltungs- und Kulturausschuss des Böblinger Gemeinderats vor. Das Programm fand bei den Stadträten großen Anklang, und die notwendigen finanziellen Mittel wurden bereits bewilligt. Für das Jubiläum hat das Bauernkriegsmuseum ein Budget von 55.000 Euro eingeplant. Für die Theaterproduktion im Juli schätzt das DAT-Theater Kosten in Höhe von 75.000 Euro. Hier sollen ungefähr 45.000 Euro durch Eintrittsgelder und Sponsoring gedeckt werden, während der Ausschuss einen zusätzlichen einmaligen Zuschuss von 30.000 Euro genehmigte, um das Projekt zu unterstützen.
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