In Magdeburg kam es am Freitagabend zu einem schrecklichen Vorfall: Taleb al-Abdulmohsen raste mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt und forderte fünf Menschenleben, während rund 200 weitere verletzt wurden. Der mutmaßliche Attentäter, der seit 2006 in Deutschland lebt und 2016 Asyl erhielt, war den Behörden als potenzieller Gefährder bekannt. Bereits 2015 informierte Mecklenburg-Vorpommern das Bundeskriminalamt über mögliche Anschlagsabsichten des 50-Jährigen, der aufgrund von Konflikten während seiner Facharztausbildung drohte, Handlungen vorzunehmen, die "internationale Beachtung" finden würden, wie zeit.de berichtete.
Die Drohungen richteten sich sowohl gegen die Ärztekammer in Mecklenburg-Vorpommern als auch gegen eine Kommunalbehörde in Stralsund. Trotz der klaren Warnsignale wurde al-Abdulmohsen von den Sicherheitsbehörden nicht als gefährlich eingestuft. Behörden wie die Polizei in Sachsen-Anhalt hatten nach einem Hinweis im November 2023 Untersuchungen aufgenommen, diese wurden jedoch als "unspezifisch" eingestuft. Dies zeigt, dass die Reaktionen auf seine Drohungen nicht den nötigen Ernst hatten. Peter R. Neumann, ein renommierter Terrorismusforscher, äußerte sich besorgt darüber, dass immer wieder solche Hinweise ignoriert werden, was ein "großes Problem" darstellt, berichtet heute.at.
Nach dem tödlichen Vorfall wird al-Abdulmohsen nun schwersten Verbrechen wie fünffachem Mord und versuchtem Mord beschuldigt. Der Druck auf die Sicherheitsorgane wächst, denn es zeigt sich, dass trotz offenkundiger Bedrohungen aufgrund seiner Vorgeschichte keine erforderlichen Maßnahmen ergriffen wurden. Holger Münch, Leiter des Bundeskriminalamts, betonte die Notwendigkeit, Informationen neuerlich zu verknüpfen, um zukünftig effektiver reagieren zu können. Al-Abdulmohsen wird seit dem Anschlag in Untersuchungshaft gehalten.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung