. Language: German. Title: „““Restaurant-Kette mit Läden in Niedersachsen senkt Preise – ein Haken sorgt für Kritik“““ Given Information: „““
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Stand: 18.09.2024, 08:46 Uhr
Von: Ulrike Hagen
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Eine großzügige Geste von Block House: In Zeiten, in denen Gastro-Preise stetig klettern, entschied sich das Steakhouse, die Preise zu senken. Doch es gibt auch Kritik.
Hamburg – Gerade erst hatte das Block House als einer von zwei Gastro-Champions aus dem Norden abgeräumt: Das Steakhouse aus Hamburg und eine Fisch-Gastro-Kette aus Bremerhaven wurden zu den Qualitätssiegern ihrer Branche gekürt. Nun sorgt die beliebte Steakhaus-Kette erneut für Aufsehen: In einem emotionalen Brief an seine Gäste, der kreiszeitung.de vorliegt, kündigt Gründer Eugen Block an, Ende September in allen 47 Deutschland-Filialen die Preise von Steak-Gerichte zu senken.
Eugen Block verkündete in einem emotionalen Brief an seine Gäste, die Steak-Preise im Block House zu senken. Doch es gibt auch Kritik. © Anna-Lena Ehlers
Block House überrascht: Preissenkungen in allen Restaurants ab Ende September
Trotz kletternder Gastro-Preise – auch in Niedersachsen – hat Eugen Block gegen den Trend entschieden, einige Preise in seinen Restaurants zu senken. In einem persönlichen Brief an seine Gäste kündigt der Block House-Gründer den ungewöhnlichen Schritt an. „Jeden Tag erreichen uns Hiobsbotschaften von Lieferanten wegen Preiserhöhungen und Kostentreibendes aus Berlin und Brüssel“, so der 83-jährige Unternehmer, „Block House will das nicht und ringt um jeden Euro, will jetzt keine weitere Preiserhöhung.“
„Block House ist kein Gourmettempel“: Ab September reduzierte Gewichte und Preise
Nach intensiven Prüfen aller Kosten hätten sich weiterführende Diskussionen ergeben, in deren Folge die Entscheidung fiel, Gewichte zu ändern und „sie moderat zu reduzieren“. Gleichzeitig habe man „vereinzelte Preise sogar gesenkt“. Das Block House sei „kein Gourmettempel wie in Amerika, sondern ein gutes Steak Restaurant für jeden Gast und für jeden Tag – mit fairen Preisen“, erklärt Block.
Ich bin erschrocken, wie Sie auch, über die Preisentwicklung aller Restaurants, auch unserer Block Häuser.
An den Standorten in Hamburg-Poppenbüttel und Eidelstedt wurden die neuen Preise bereits in einer Testphase eingeführt. Ab Ende September sollen die überarbeiteten Speisekarten mit den reduzierten Kursen für Steak und Co. dann in allen 47 Block House Restaurants deutschlandweit gelten – auch in den Filialen in Niedersachsen, unter anderem in Braunschweig und Hannover.
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Preissenkungen bei Steaks bei Block House – doch auch die Portionsgrößen schrumpfen
Der Preis für das Rinder-Carpaccio soll dann beispielsweise von 12 Euro auf 11 Euro gesenkt werden, gleiches gilt für das Beef Tatar. Auch die beliebten Steakgerichte werden günstiger, wenn auch mit einer kleinen Einschränkung: Das Mrs. Rumpsteak (bisher 24 Euro) wird künftig für 23 Euro angeboten, jedoch sinkt die Fleischmenge von 180 auf 160 Gramm. Ähnliches gilt für das Mr. Rumpsteak, dessen Preis von 30,70 Euro auf 28 Euro gesenkt wird, während das Gewicht von 250 auf 230 Gramm reduziert wird.
Auch das Huftsteak wird günstiger: Statt bisher 20,50 Euro zahlen Gäste zukünftig nur noch 16 Euro – allerdings bei einer reduzierten Portion von 160 Gramm statt 180 Gramm. Für 29 Euro statt 30,70 wird das Filet Mignon künftig angeboten – bei einem Gewicht von 160 statt vorher 180 Gramm.
Wir haben gemeinsam auch über die Gewichte einiger Steak Menüs entschieden. Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, sie moderat zu reduzieren.
Block House senkt Steak-Preise – geteiltes Verbraucherecho
„Sorry, Leute, wenn man Preise senkt und gleichzeitig das Gewicht der Steaks, spricht man dann von einer Preissenkung und jammert über Preisanpassungen der Lieferanten?“, heißt es in einem Kommentar bei LinkedIn. Die genannten Preissenkungen beim Mr. Rumpsteak von 30,70 Euro auf 28 Euro seien bei Berücksichtigung des Gewichtes, rechnerisch bei einem Preis von 28,25 Euro, nur um 25 Cent günstiger.
Beim Filet Mignon für 30,70 Euro sei das Gewicht von 180 g auf 160 g reduziert, der neue Preis sei mit 29 Euro rein rechnerisch eine Preiserhöhung. Einzig des Huftsteak zu 20,50 Euro, dessen Gewicht ebenso von 180 auf 160 g reduziert werde, sei im Preis tatsächlich günstiger: Nach Gewichtsreduktion läge dieser theoretisch bei 18,22 Euro, beträgt aber ab Ende September 16 Euro. „Ich schätze das Unternehmen von Herrn Block sehr, kann aber den Rummel … ehrlich gesagt dazu nicht nachvollziehen“, schließt der User.
Verbraucherzentrale: „Wohlüberlegte Marketingaktion“ – doch Verbraucher können tatsächlich sparen
Es gibt jedoch auch Befürworter des Schrittes: „Eine Anpassung der Gewichte ist aus meiner Sicht immer noch eine gute Entscheidung. Genuss muss bezahlbar bleiben – ich verzichte lieber auf 20 g Steak, wenn der Preis dafür passt“, verteidigt ein zufriedener Kunde, „am Ende zählt doch, dass der Gast das Gefühl hat, einen fairen Preis zu zahlen – und wenn das gelingt, ist das für mich ein Schritt in die richtige Richtung“.
„Natürlich ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher eine gute Nachricht, wenn nicht nur Preiserhöhungen veröffentlicht werden, sondern auch mal Preissenkungen“, bestätigt Verbraucherschützer Armin Valet von der Hamburger Verbraucherzentrale gegenüber kreiszeitung.de. Jedoch sei es auch „eine wohlüberlegte Marketingaktion von Blockhouse“. Denn was natürlich nicht transparent gemacht werde, sei, wie häufig in den Jahren davor die Preise erhöht wurden: „Wir gehen davor aus, dass die Preise immer noch höher liegen als vor z. B. zwei Jahren.“
Auch sind die Preisreduzierungen nicht so hoch, weil auch die Portionsgrößen gesunken sind. So sei der Preis von Mr. Rumpsteak um weniger als 1 Prozent gesunken, bezogen auf die Fleischmenge. „Beim Hüftsteak ist dagegen der Preisnachlass mit gut 12 Prozent beträchtlich“, lobt Valet.
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