Mit der amtlichen Bestätigung des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit, spezifisch des Serotyps 3 ( ), in Aschaffenburg am 14. August 2023, hat Bayern nun die gefürchtete Tierkrankheit erreicht. Dies ist eine bedeutende Entwicklung, da der Landkreis Aschaffenburg der letzte betroffene Bereich in Deutschland war und die Europäische Kommission informierte, dass der Status „seuchenfrei“ für Bayern nicht länger aufrechterhalten werden kann.
Der Zusammenhang von Tiergesundheit und Wirtschaft
Die Blauzungenkrankheit ist nicht nur eine gesundheitliche Bedrohung für Wiederkäuer wie Schafe und
, sondern sie hat auch weitreichende wirtschaftliche Implikationen. Der Verlust des Status als BTV-frei bedeutet, dass der Import und Export von Tieren aus und nach Bayern unter verschärften Bedingungen stattfinden muss. Für Landwirte könnte dies enormen wirtschaftlichen Druck bedeuten, insbesondere für jene, die auf internationale Märkte angewiesen sind.Aktuelle Situation der Blauzungenkrankheit in Deutschland
Insgesamt wurden in Deutschland bisher über 2.900 Fälle der infizierten Tiere bestätigt, was die Dringlichkeit eines effektiven Managements dieser Tierseuche unterstreicht. Die bayerischen Behörden, zusammen mit anderen betroffenen Bundesländern, haben die Europäische Kommission aufgefordert, sie von der Liste der BTV-freien Länder zu streichen. Dies zeigt, wie ernst die Situation ist und wie sie die Tiergesundheit in der gesamten Region betrifft.
Impfempfehlungen und vorbeugende Maßnahmen
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin hat im Angesicht der steigenden Fallzahlen die Bauern immer wieder dazu aufgerufen, ihre wiederkäuenden Tiere gegen BTV-3 impfen zu lassen. Eine freiwillige Impfung könnte als präventive Maßnahme dienen, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen. Die Bayerische Tierseuchenkasse unterstützt die Impfungen mit einer finanziellen Hilfe von einem Euro pro Impfung. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es derzeit keine zugelassenen Impfstoffe gibt und nur bestimmte nicht zugelassene Impfstoffe verwendet werden dürfen.
Relevanz für Landwirte und Tierhalter
Landwirte und Tierhalter in Bayern müssen sich nun auf neue Bedingungen einstellen, um Tiere in BT-freie Gebiete zu verbringen. Die spezifischen Anforderungen werden auf der Webseite der Europäischen Kommission veröffentlicht. Die Tatsache, dass sich die Blauzungenkrankheit nun auch in Bayern ausbreitet, macht deutlich, wie wichtig die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und die Impfung für die Gesundheit der Tiere und die wirtschaftliche Stabilität der Landwirtschaft sind.
Schlussfolgerung
Die Entwicklung in Bayern ist ein weiterer Beweis dafür, dass Tierkrankheiten nicht nur lokale Probleme sind, sondern weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Landwirtschaft haben können. Durch Impfung und Aufklärung können Landwirte jedoch Schritte unternehmen, um ihre Herden zu schützen und die Tierproduktion aufrechtzuerhalten. Es bleibt zu hoffen, dass entsprechende Impfstoffe schnell verfügbar gemacht werden, um weitere Ausbrüche zu verhindern.
– NAG