
Die Black Wings Linz haben nach sieben Jahren Abstinenz das Halbfinale der win2day ICE Hockey League erreicht. In der best-of-seven-Serie gegen den KAC liegt das Team jedoch aktuell mit 1:2 hinter dem Gegner zurück. Präsident Peter Nader, der den Klub seit Mai 2021 führt, zeigt sich dennoch zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf und betont, dass das ursprüngliche Ziel, die Playoffs zu erreichen, bereits erreicht sei – alles Weitere sei ein Bonus.
Nader, der in turbulenten Zeiten das Amt übernommen hat, hebt hervor, dass der Verein durch nachhaltige und ehrliche Arbeit stabilisiert und Erfolge erzielt hat. Ein bemerkenswerter Moment in der Saison war die Playoff-Serie gegen Graz, die mit sechs Overtime-Entscheidungen in die Geschichte einging und einen Weltrekord darstellt. Der Zuschauerandrang in der Arena, die Platz für 4.865 Fans bietet, zeigt das gesteigerte Interesse an Eishockey in Linz.
Strategien für die Zukunft
Ein zentrales Anliegen von Nader ist die Förderung von Eigenbauspielern im Team, was durch die "Strategie 2030" unterstützt wird. Allerdings sieht sich der Verein Herausforderungen bei der Integration österreichischer Spieler aufgrund hoher Marktpreise gegenüber. Patrick Söllinger wird als Beispiel für einen erfolgreichen Eigenbauspieler genannt, dessen langfristige Bindung ein Ziel des Klubs ist. Zudem möchte Nader die Integration von Fans und Spielern stärker fördern, um eine familiäre Atmosphäre zu bewahren.
Um Kosten zu reduzieren, hat der Verein die zweite Mannschaft, die Steel Wings Linz, eingestellt. Nader betont die Wichtigkeit, die Sporthalle nicht übermäßig auszubauen, um die Stimmung während der Spiele zu erhalten. Ein Aspekt, den er nicht vernachlässigen möchte, ist die Vermarktung der Liga selbst, wobei er die Zusammenarbeit aller Vereine als essenziell erachtet.
Sponsoren und wirtschaftliche Herausforderungen
Die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren ist entscheidend für den Erfolg der Clubs und Nader freut sich, große Sponsoren wie Linz AG und Liwest zurückgewonnen zu haben. Im Gegensatz dazu kämpfen viele Eishockeyclubs in Deutschland einem schwierigen Jahr gegenüber, in dem sie monatelang ohne Spielpraxis und Geisterspiele auskommen mussten. Diese Situation hat zu einem Rückgang der Einnahmen geführt, da fehlende Zuschauer auch bedeutet, dass Sponsoren weniger Werbefläche in den Arenen zur Verfügung steht. Bei Clubs wie den Kölner Haien und Krefelder Pinguinen drohen sogar finanzielle Schwierigkeiten und Insolvenz, während andere wie Cashpoint, ein Tochterunternehmen der Gauselmann Gruppe, großes Interesse am Sponsoring im Eishockey zeigen.
Die Herausforderungen beim Sponsoring sind nicht zu unterschätzen, denn während große Firmen wie Penny als Hauptsponsor in die DEL aufgestiegen sind, wird eine Rückbesinnung auf kleinere lokale Unternehmen als wichtig erachtet. Diese könnten ein engmaschiges Netzwerk unter den Clubs schaffen und somit die finanzielle Basis jedes einzelnen Teams stärken. Trotz der Schwierigkeiten zeigen Sponsoren weiterhin Treue zu den Clubs und Verbänden, was zuversichtlich stimmt für die zukünftige Zusammenarbeit.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung