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Im Aachener Dom ertönte ein klarer Appell von Kardinal Jean-Claude Hollerich an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Sein Vorwurf betrifft ihr mangelndes Interesse am Dialog mit der katholischen Kirche. Er kritisierte, dass von der Leyen, die auch als Vizepräsidentin des Rates der europäischen Bischofskonferenzen fungiert, nicht bereit sei, sich mit Bischöfen zu treffen. Hollerich betonte, dass die Kirche sich nicht anpassen könne, besonders wenn fundamentale Rechte wie das auf Abtreibung gefordert werden. Gott, so der Erzbischof, sei auch in der säkularen europäischen Gesellschaft präsent, wie KAP/KNA berichtet.
Er fordert eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den nationalen Bischofskonferenzen, um den Herausforderungen der aktuellen Glaubenskrise zu begegnen. Hollerich äußerte, dass es nicht ausreichend sei, allein strukturelle Reformen in der Kirche umzusetzen. Die Krise des Glaubens gehe tiefer und erfordere umfassendere Lösungen. Zu den Themen des Synodalen Weges in Deutschland merkte er an, dass dabei auch Bedenken der skeptischen Bischöfe ernst genommen werden sollten.
Vielfalt als Chance
Hollerich ist eine zentrale Figur im weltweiten synodalen Prozess der katholischen Kirche und hat an der Europa-Versammlung in Prag teilgenommen, wo er die kulturellen Unterschiede als Herausforderung, aber auch als Bereicherung sieht. Er ist optimistisch, dass trotz der unterschiedlichen Erfahrungen in Ost- und Westeuropa eine Einheit erzielt werden kann. Die Säkularisierung, die alle Regionen betrifft, konnte nicht ignoriert werden, jedoch ist er überzeugt, dass sich die Vielfalt des Glaubens in unterschiedlichen Ausdrücken zeigen sollte. Seine Aussagen spiegeln die Notwendigkeit wider, einen Dialog zu führen, um den Herausforderungen der Kirche zu begegnen, wie katholisch.de berichtet.
Besonders betonte er die Gefahren, die von der Vorstellung eines drohenden Schismas ausgehen. Dieses Thema, das von einigen aufgegriffen wird, sollte nicht herbeigeredet werden, sondern es sei entscheidend, dass alle Beteiligten gemeinsam an Lösungen arbeiten. Hollerich ist überzeugt, dass eine starke Kirche auf dem Prinzip der Einheit basieren muss, auch in der Vielzahl ihrer Glaubensausdrücke.
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