Im Landkreis Fürstenfeldbruck stehen die ersten Biotonnen bereit zur Auslieferung. Ab der kommenden Woche wird der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) mit der Verteilung beginnen, während das neue System offiziell im Januar in Betrieb genommen wird. Dies stellt eine bedeutende Veränderung im Abfallmanagement des Landkreises dar, da die Biotonne nun für die meisten Haushalte verpflichtend ist.
Diese Umstellung überprüft die Abfallentsorgung in der Region und soll die Menge an organischen Abfällen, die zur Vergärung oder Kompostierung verarbeitet werden können, signifikant erhöhen. Bislang aßen viele Haushalte ihre organischen Abfälle selbst, was nun geändert werden soll. Damit soll die Abfalltrennung effizienter gestaltet werden.
Die Verteilung der Biotonnen
Auf insgesamt 48.500 Anfragen haben 32.000 Grundstückseigentümer geantwortet – das führte zur Bestellung von 31.500 Biotonnen. Diese werden in einer planmäßigen Reihe ausgeliefert. Am 7. Oktober startet die Verteilung in Olching, gefolgt von Emmering und Gröbenzell ab dem 14. Oktober, und endet mit der Stadt Fürstenfeldbruck, wo die Auslieferung am 18. November beginnen wird. Immerhin ordnen viele Bürger an, die Tonne gemeinsam mit Nachbarn zu nutzen.
Besonders wichtig bleibt es, dass die Abfallbesitzer auf das Schreiben des AWB reagieren, da nicht reagierende Haushalte eine zweite Chance zur Rückmeldung erhalten. Wer sich verspätet meldet, wird seine Tonne erst im Januar erhalten.
Inhalt und Entsorgung der Biotonnen
Die Biotonne ist hauptsächlich für organische Küchen- und Speiseabfälle vorgesehen. Gartenabfälle, insbesondere die holzigen, müssen gesondert entsorgt werden, können aber kleinere Mengen von nicht-holzigen Abfällen aufnehmen. Ab dem 1. Januar wird der AWB keine kostenlosen Bioabfallsäcke bereitstellen, die Bedarfsträger sind angehalten, biologisch abbaubare Säcke im Handel zu besorgen.
Die Entleerung der Biotonnen erfolgt alle 14 Tage, was ab Januar gelten soll. Im Vorfeld können die Bürger die Leerrhythmusdaten ab Dezember im Abfuhrkalender einsehen. Eine praktische Neuerung ist die Ausstattung der Biotonnen mit speziellen Biofilterdeckeln, die eine angenehmere Nutzung ermöglichen. Diese Deckel benötigen zur Aktivierung lediglich 500 Milliliter Wasser – eine Anleitung dafür ist direkt auf der Tonne angebracht.
Die gesammelten Bioabfälle haben das Potenzial, zur Energieerzeugung durch Vergärung genutzt zu werden. Obgleich zunächst die Lieferung der Abfälle an den Augsburger Entsorgungsverband angedacht war, sind die Planungen aufgrund von mangelnden Erweiterungsmöglichkeiten gescheitert. Aktuell sucht der AWB nach Alternativen zur Vergärung, da es notwendig sein wird, Partner zu finden, um die Anlage rentabel zu betreiben.
All diese Maßnahmen und Umstellungen zielen darauf ab, eine verbesserte Abfallsortierung zu schaffen und das Bewusstsein für die Bedeutung der Abfalltrennung zu schärfen. Der gesamte Prozess ist Teil einer umfassenden Initiative, die ökologische Nachhaltigkeit in der Region zu fördern, und hat das Potenzial, die Abfallwirtschaft im Landkreis Fürstenfeldbruck grundlegend zu revolutionieren.
Die Hintergründe dieser Änderungen und weitere Informationen finden sich in einem Bericht von www.merkur.de.