DeutschlandDiepholz

Biogas-Boom am Ende: Landwirte im Landkreis Diepholz in der Krise!

Ein dramatischer Umbruch steht bevor: Nach 20 Jahren läuft die Förderung für Biogasanlagen aus! Die ersten Landwirte müssen sich nun fragen, ob sich der Betrieb ihrer Anlagen noch lohnt. Henning Hohnholt, ein Landwirt aus Twistringen im Landkreis Diepholz, hat gemeinsam mit drei Partnern im Jahr 2005 eine Biogasanlage errichtet. Diese war lange Zeit ein lukratives Standbein neben der traditionellen Landwirtschaft, dank der attraktiven Zuschüsse aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Doch nun droht das Aus!

Aktuell erhalten Landwirte etwa 23 Cent pro Kilowattstunde für den eingespeisten Strom. Doch ab 2025 wird dieser Betrag auf mickrige 7 Cent sinken! Für Hohnholt und seine Kollegen ist das wirtschaftlich nicht tragbar. Die Kosten für den Anbau von Mais, der als Hauptfutter für die Biogasanlage dient, sowie die Wartungskosten machen einen Weiterbetrieb nahezu unmöglich. Die Landwirte denken bereits darüber nach, ihre Anlagen stillzulegen und die Behälter als Güllelager zu nutzen.

Die Zukunft der Energieerzeugung

Die Situation ist angespannt: Klaus Hillmann, Berater für rund 60 Anlagenbetreiber in Diepholz, berichtet von überzeichneten Ausschreibungen der Bundesnetzagentur, bei denen die Landwirte aus Twistringen in der Vergangenheit leer ausgingen. Gerd Hespe-Meyer aus Wildeshausen hat etwas mehr Glück und erhielt einen Zuschlag für zehn weitere Jahre, jedoch zu einem gesenkten Preis von 16,7 Cent pro Kilowattstunde. Er plant, in Zukunft auf Biomethan oder Wasserstoff umzusteigen, um die Stadt Wildeshausen mit Energie zu versorgen – doch die Investitionen von rund sieben Millionen Euro werfen Fragen auf.

Kurze Werbeeinblendung

Umweltverbände warnen indes vor den Folgen des intensiven Maisanbaus, der in einigen Regionen über 50 Prozent ausmacht. Diese „Vermaisung“ hat katastrophale Auswirkungen auf die Umwelt. Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte fordert eine Reduzierung des Anbaus von Energiepflanzen und eine stärkere Nutzung von Abfall- und Reststoffen. Ab 2026 wird der sogenannte „Maisdeckel“ weiter verschärft: Nur noch 30 Prozent der Biogasanlagen dürfen mit Maishäcksel betrieben werden. Die Zukunft der Biogasanlagen steht auf der Kippe!


Details zur Meldung
Genauer Ort bekannt?
Twistringen, Deutschland
Quelle
ndr.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"