Die Paralympischen Sommerspiele in Berlin und Brandenburg schafften es, bei den 17. Paralympischen Spielen auf eine beeindruckende Gesamtbilanz von zehn Gold-, 14 Silber- und 25 Bronzemedaillen zu kommen.
2024 sind ein klares Zeugnis für den unermüdlichen Einsatz und die außergewöhnlichen Leistungen von Athleten mit Behinderungen. Neben der beeindruckenden Organisation und der festlichen Stimmung begeisterten vor allem die sportlichen Erfolge, die das Team Deutschland erzielte. Die Athleten ausBesonders herausragend war Josia Topf, ein talentierter Schwimmer, der für den Brandenburgischen Präventions- und Rehabilitationssportverein (BPRSV) antrat. Mit seinen beeindruckenden Leistungen über 150 Meter Lagen, 50 Meter Rücken und 50 Meter Freistil nahm er alle drei Medaillen mit nach Hause. Trotz eines schwierigen Jahres, geprägt von familiären Verlusten und gesundheitlichen Herausforderungen, zeigte Topf, was es bedeutet, an die eigene Stärke zu glauben und mit seinen Leistungen zu überzeugen.
Beeindruckende Rückkehr von Elena Semechin
Eine andere inspirierende Geschichte ist die von Elena Semechin aus Berlin. Sie schwamm in ihrer Paradedisziplin, den 100 Metern Brust, zu Gold und brach dabei den Weltrekord. Semechin, die auch die Paralympics in Tokio 2021 für sich entscheiden konnte, musste sich in der Zeit nach den Spielen mit der Diagnose eines Hirntumors auseinandersetzen. Ihr Siegesmoment in Paris war also nicht nur ein sportlicher Triumph, sondern auch ein Sieg über persönliche Herausforderungen. „Ich bin sprachlos“, sagte sie nach dem Rennen und unterstrich die emotionale Bedeutung dieses Augenblicks für sie.
Neben diesen bemerkenswerten Einzelleistungen trugen auch andere Athleten maßgeblich zum Erfolg des Teams bei. Die Potsdamerin Gina Böttcher, Europas schnellste Schwimmerin und ihre Kollegin Mira Jeanne Maack schafften es, im Rückenwettbewerb zwei Medaillen zu gewinnen. Besonders beeindruckend war Böttchers Comeback. Nach einem Lebensumbruch, der durch einen fast tödlichen Unfall geprägt war, kehrte sie zurück ins Wasser und schaffte es, eine Silbermedaille zu gewinnen, während Maack mit Bronzemedaille auf sich aufmerksam machte.
Kampfsport und Geschicklichkeit
Im Ruderbereich bewiesen Hermine Krumbein und Felicia Laberer, dass ihre Disziplin ebenso zur Berliner–Brandenburger Erfolgsgeschichte gehört. Krumbein sicherte sich die Bronzemedaille im Mixed-Zweier, nachdem sie im Vorlauf die zweitbeste Zeit erzielte. Federführend war auch Laberer, die im Kanusport über 200 Meter das Podium erreichte. Dabei war dieses Podium ihr nicht unbekannt; die gleichen Sportlerinnen hatten bei den letzten Paralympics in Tokio bereits gemeinsam triumphiert.
Weder der Druck noch die Konkurrenz können die starken Leistungen der Athleten verringern. Maike Hausberger, die Cottbuserin, holte gleich zwei Medaillen im Radsport, wobei sie sich die Goldmedaille im Einzelzeitfahren und Bronze im Bahnrad-Zeitfahren sicherte. Ihre Bestzeit während des Rennens war für sie wie ein Lohn der harten Arbeit und des unermüdlichen Trainings, das sie auf sich genommen hatte.
Während andere medaillenreiche Momente erlebten, fand auch die Athletin Maike Naomie Schwarz ihren Platz im Rampenlicht. Trotz ihrer persönlichen Kämpfe gegen Depressionen bei den vergangenen Spielen in Tokio kämpfte sie in Paris tapfer und kam auf den achten Platz. Ihr Erfolg, ins Finale zu gelangen, symbolisiert den wahren Geist der Paralympics: Mut, Durchhaltevermögen und die Bereitschaft, trotz aller Widrigkeiten an sich zu glauben.
Abgerundet wird das beeindruckende Bild durch das Tischtennis-Duo Stephanie Grebe und Juliane Wolf. Auch wenn für sie im Finale gegen die starken Chinesinnen „nur“ Silber heraussprang, war schon die Teilnahme am Finale ein großer Erfolg, besonders nach den Hürden, die sie im Turnier nehmen mussten. Grebes Verletzung vor den Wettkämpfen und die damit verbundenen Herausforderungen verdeutlichen die Kontinuität von Kampfgeist und Entschlossenheit, die viele Athleten zeigen.
Die Schlussfolgerung aus diesen beeindruckenden Geschichten ist klar: Die Paralympics in Paris haben die bemerkenswerte Stärke und Entschlossenheit der Athleten aus Berlin und Brandenburg vor den Vorhang geholt. Die Erfolge, die sie erzielt haben, sind nicht nur Medaillen, sondern auch Botschaften der Inspiration und Hoffnung für viele.
Diese Spiele waren für viele Athleten nicht nur eine Bühne für sportliche Leistungen, sondern auch eine Chance, persönliche Kämpfe zu überwinden und das eigene Limit neu zu definieren − ein wahrhaft bemerkenswerter Moment der menschlichen Ausdauer und Stärke.
Sendung: rbb24, 08.09.2024, 22:00 Uhr
– NAG