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In Sachsen-Anhalt wurden anlässlich des Weihnachtsfests insgesamt 19 Häftlinge vorzeitig aus der Haft entlassen. Laut Informationen des Justizministeriums haben diese Gefangenen, die zwischen Ende November 2024 und Anfang Januar 2025 regulär hätten entlassen werden sollen, von einer sogenannten Weihnachtsamnestie profitiert. Diese Maßnahme führte dazu, dass bis zum 4. Dezember 277 Hafttage nicht vollstreckt wurden, wie MDR Sachsen-Anhalt berichtete. Die genauen Zahlen sind jedoch vorläufig, da das Justizministerium bis Ende Januar 2025 eine umfassende Bilanz ziehen möchte. Es könnte also sein, dass kurzfristig weitere Entlassungen erfolgen.
Die Begnadigung gilt für Häftlinge, deren Haftzeit ohne vorangegangene Disziplinarmaßnahmen und Fluchtversuche ununterbrochen bis zum Entlassungsdatum andauert. Gefangene, bei denen eine weitere Haftstrafe droht oder die nicht für ihre Unterkunft und ihren Lebensunterhalt nach der Entlassung sorgen können, sind von dieser Regelung ausgeschlossen. Vergleichbare Regelungen über die Weihnachtsamnestie existieren auch in anderen Bundesländern, wo beispielsweise in Berlin fast 100 Häftlinge von dieser Maßnahme profitieren werden und in Nordrhein-Westfalen rund 250. Auch im Vorjahr waren in Sachsen-Anhalt 23 Gefangene vorzeitig entlassen worden, wie n-tv informierte.
Die Weihnachtsamnestie ist ein traditionelles Vorgehen, um den Häftlingen die Rückkehr in die Gesellschaft zu erleichtern und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Feiertage mit ihren Familien zu verbringen. In Sachsen-Anhalt sind derzeit 1.472 Personen in Haft, und das Justizministerium sieht die Amnestie als humanitäre Geste, die den Häftlingen Hoffnung geben soll.
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