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Das Thema der Videoüberwachung auf Privatgrundstücken ist zur Zeit hochaktuell, und das nicht ohne Grund. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, Kameras zu installieren, um sich und ihr Eigentum zu schützen. Der Villacher Rechtsanwalt Markus Steinacher erläuterte in einem Interview, dass hierbei jedoch strenge rechtliche Vorgaben zu beachten sind. Laut § 16 ABGB haben Personen das Recht auf Achtung ihrer Privatsphäre und können sich gegen unzulässige Überwachung zur Wehr setzen. Kameras dürfen nur das eigene Grundstück filmen; das Filmen von Nachbargrundstücken ist ohne Zustimmung nicht erlaubt. Wer gegen diese Regeln verstößt, muss mit zivilrechtlichen Ansprüchen und Datenschutzverletzungen rechnen, die empfindliche Strafen nach sich ziehen können, wie beispielsweise eine Geldbuße von bis zu 25.000 Euro, wie meinbezirk.at berichtete.
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verschärft die Situation: Die Verarbeitung personenbezogener Daten, zu denen auch die Aufnahmen von Kameras zählen, bedarf einer Einwilligung der betroffenen Personen oder basiert auf einer gesetzlichen Erlaubnis. Wenn beispielsweise eine Kamera auf Bereiche gerichtet ist, die für Dritte zugänglich sind, oder Teile des Nachbargrundstücks erfasst, sind rechtliche Konsequenzen zu erwarten. In einem Fall vor dem Amtsgericht Bad Iburg wurde entschieden, dass Nachbarn bereits dann einen Unterlassungsanspruch geltend machen können, wenn sie eine ernsthafte Befürchtung haben mussten, überwacht zu werden, was die Urteile des Landgerichts Frankenthal und des Landgerichts Berlin bestätigen. Diese Urteile zeigen, dass nicht nur tatsächliche Überwachung, sondern auch die Möglichkeit der Überwachung bereits einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte darstellt, was auf klare rechtliche Standards hinweist, Unerlässlich ist, das Thema mit Sorgfalt zu behandeln, wie anwalt.de hervorhebt.
Rechtliche Konsequenzen und Nachbarschaftsstreitigkeiten
Die rechtlichen Rahmenbedingungen zielen darauf ab, ein harmonisches Miteinander zwischen Nachbarn zu gewährleisten. So ist es entscheidend, bei der Installation von Kameras bereits im Vorfeld das Gespräch mit den Nachbarn zu suchen, um einem Gefühl des „Überwachungsdrucks“ vorzubeugen. Das Einbeziehen betroffener Nachbarn kann dazu beitragen, spätere Streitigkeiten zu vermeiden. Auf den rechtlichen Aspekt der Videoüberwachung verweist der Villacher Rechtsanwalt auch in Hinblick auf die Ausrichtung der Kameras: Diese sollten so platziert sein, dass sie von Nachbargrundstücken aus nicht sichtbar sind, um rechtlichen Problemen vorzubeugen. Diese Informationen sind gerade in der heutigen Zeit von erheblicher Bedeutung, da die Zahl der Überwachungssysteme in privaten Haushalten ständig steigt.
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