Wird der Verkehr in Deutschland endlich umweltfreundlicher? Eine klare Antwort hat der ADAC, Deutschlands führender Automobilclub, in seiner neuesten Studie nicht: Die Entwicklungen bewegen sich kaum in Richtung Nachhaltigkeit! Trotz der erhofften Fortschritte nach der Corona-Pandemie zeigt der Mobilitätsindex für 2022 einen alarmierenden Rückgang.
Der ADAC bewertet jedes Jahr die Mobilität im Land anhand von Schlüsselindikatoren wie Klima- und Umweltschutz, Verkehrssicherheit und Kosten. Der vergabe Punktwert ist ein entscheidendes Merkmal. Der aktuelle Indexwert fiel von 113 auf 111 Punkte, was den zweiten Rückgang in Folge darstellt. „Die Verbesserungen während der Pandemie waren größtenteils nur auf eingeschränkte Mobilität zurückzuführen. Es fehlt an grundlegenden strukturellen Veränderungen“, so die ernüchternde Bilanz des ADAC.
Berlin und Brandenburg im Vergleich
Doch wie steht es um die einzelnen Regionen? Berlin konnte sich marginal von 107 auf 108 Punkte verbessern, punktete besonders im Bereich Klima und Umwelt mit 120 Punkten und einem beeindruckenden Sprung in der Verkehrszuverlässigkeit von 88 auf 109. Doch die Schattenseiten liegen auf der Hand: Verkehrssicherheit und Verfügbarkeit ziehen die Gesamtbewertung unter den Bundesdurchschnitt. Brandenburg hingegen schneidet mit 112 Punkten etwas besser ab, profitierte von einer verbesserten Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Verkehrsangebote, während die Verkehrssicherheit in beiden Regionen stagniert oder sogar abnimmt.
Der ADAC warnt eindringlich: „Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, sind diese Fortschritte nicht ausreichend!“ Anhaltende Probleme wie steigende Benzinpreise und die Energiekrise haben die Mobilitätskosten verschärft, während der Tankrabatt der Bundesregierung nur eine schwache Antwort auf die Preisexplosion war. Obwohl das 9-Euro-Ticket etwas Erleichterung brachte, verdeutlicht die Studie das dringende Handlungsneed – die Zeit für radikale Veränderungen drängt!