Berlin. Der 81-jährige Lutz Wasewitz lebt in einer geheimen Kunstwelt, die er erst nach seinem Tod enthüllen möchte. In seiner kleinen Wohnung im Gesundbrunnen, die wie eine Galerie duftet, erzählt er von seiner Leidenschaft für die Malerei, die ihn seit seiner Kindheit begleitet.
Beim Betreten seiner Wohnung wird man von einem warmen, einladenden Ambiente empfangen, durchzogen von dem betörenden Geruch von Räucherstäbchen. „Ich wollte, dass man sich ein bisschen wie beim Betreten einer Galerie fühlt“, erklärt Wasewitz. Trotz seiner bescheidenen Erfolge als Künstler plant er, seine Werke posthum zu präsentieren. „Ich stelle mir vor, dass meine Partnerin meine Bilder nach meinem Tod jemandem zur Ausstellung anbietet“, sagt er und träumt von der Anerkennung, die ihm im Leben verwehrt blieb.
Ein Leben voller Farben und Erinnerungen
Die meisten seiner Arbeiten entstanden in dieser kleinen Wohnung, die er seit den 1990er-Jahren bewohnt. Wasewitz’ Bilder, oft in kräftigen Farben, thematisieren die Natur und Weiblichkeit, inspiriert von seiner Kindheit und seiner Beziehung zu seiner Mutter. „Ich habe aus Liebe zu meiner Mutter gemalt“, verrät er und erinnert sich an die Einsamkeit, die ihn oft begleitete. Seine Werke sind nicht nur Ausdruck seiner Kreativität, sondern auch ein Teil seiner Lebensgeschichte.
Nach einem bewegten Leben, das von Reisen und spiritueller Suche geprägt war, kehrte Wasewitz mit 49 Jahren nach Berlin zurück. „Ich hatte schon immer ein Interesse am Weiblichen“, sagt er und lächelt. Während seiner 20-jährigen Reise mit einem Meditationsmeister suchte er nach Erleuchtung, doch letztlich war es die Rückkehr zu seinen künstlerischen Wurzeln, die ihn erfüllte. Heute lebt er zufrieden in seiner kleinen Welt der Kunst und Spiritualität, stets offen für neue Begegnungen und Gespräche über das Leben und die Kunst.