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VALIE EXPORT, eine der prägendsten Künstlerinnen Österreichs, steht im Rampenlicht, da sie sich auf ihren 85. Geburtstag am 17. Mai 2025 vorbereitet. Trotz ihres enormen Einflusses wurde ihr der Große Österreichische Staatspreis bisher verwehrt, ein Umstand, den sie in einem aktuellen APA-Interview als ungerecht empfindet. Die Künstlerin, die für ihre avantgardistischen und oft provokanten Performances bekannt ist, thematisiert in ihren Arbeiten die Gesellschaftskritik und die Rolle der Frau, die sie als ständige Kämpferin für feministische und künstlerische Rechte sieht. Wie sie selbst sagt: „Es kommt wieder dazu, dass die Frauen kämpfen müssen“, ein Zeichen dafür, dass gesellschaftliche Errungenschaften in Gefahr sind. Dies wird besonders deutlich in den Erfahrungen, die sie in ihrer Jugend gemacht hat und die zu einem radikalen Bruch mit ihrer Vergangenheit führten, nachdem ihr das Sorgerecht für ihre Tochter entzogen wurde.
Ein Leben voller Kämpfe und Kunst
Geboren als Waltraud Lehner in Linz, erlebte EXPORT die Herausforderungen einer alleinstehenden Mutter in einem Frauenhaushalt. Ihre Kunst, oft provokant und grenzüberschreitend, reflektiert die Schwierigkeiten und Diskriminierungen, mit denen Frauen konfrontiert sind. Ihr Projekt „Tapp- und Tastkino“ aus dem Jahr 1968, bei dem Passanten ihre Brüste berühren durften, und die mit ihrer Aktionshose „Genitalpanik“ schuf sie nicht nur Kunstwerke, sondern auch gesellschaftliche Skandale, die das Diskurs über Gender und Sexualität neu definierten. Diese Arbeiten stehen symbolisch für den Aufbruch einer Generation, die für Gleichheit kämpfte und die Genusssysteme in Frage stellte, berichtet C/O Berlin.
EXPORTs Einfluss endet nicht nur bei den performativen Arbeiten; sie ist auch eine engagierte Kunstvermittlerin, die mit Ausstellungen und Publikationen ihr Erbe weitergibt. 2025 wird ihre Publikation „How to Do Things with VALIE EXPORT“ veröffentlicht, die sie als radikale Künstlerin des 20. und 21. Jahrhunderts würdigt. Der neue Kinofilm „VALIE EXPORT. Das Bewaffnete Auge“, der 2025 in die Kinos kommen soll, beleuchtet ihre Rolle als Kuratorin und die Schnittstelle zwischen Kunst und Gesellschaft. Auch das neu gegründete VALIE EXPORT Center in Linz fungiert als internationales Forschungszentrum. Dies belegt, dass ihr künstlerischer Einfluss weiterhin blüht. EXPORT bleibt optimistisch, dass sie trotz der Herausforderungen ihrer Zeit weiterhin neue Projekte verwirklichen kann, die auch weiterhin zum Nachdenken anregen, wie sie selbst sagt.
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