Am späten Donnerstagnachmittag ereignete sich eine tragische Begebenheit in der Ostsee vor Wustrow, im Landkreis Vorpommern-Rügen. Ein 89-jähriger Urlauber aus Berlin wurde von Rettungsschwimmern leblos aus dem Wasser geborgen. Trotz der Bemühungen einer zufällig anwesenden Ärztin, die versuchte, den Mann wiederzubeleben, konnte der Notarzt nur noch seinen Tod feststellen. Nach eingehenden Untersuchungen stellte die Kriminalpolizei fest, dass es sich um einen natürlichen Tod handelte.
Dieser Vorfall ist Teil einer besorgniserregenden Entwicklung in Deutschland: Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) berichtet von einem deutlichen Anstieg der Badeunfälle in diesem Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr starben bis September erheblich mehr Menschen bei Badeunfällen. DLRG-Präsidentin Ute Vogt betont, dass ein stabilerer Sommer wahrscheinlich zu noch mehr Tragödien geführt hätte, wobei besonders in Flüssen die Gefahr größer ist.
Ertrinken in Flüssen und Seen
Die meisten tödlichen Unfälle ereignen sich in unbewachten Flüssen und Seen, wo zwei Drittel aller Ertrinkungsfälle registriert werden. Die DLRG warnt vor den Gefahren des Schwimmens in Strömungen, die oft unterschätzt werden. Viele Badegäste sind nicht ausreichend geübt im Schwimmen und geraten in Lebensgefahr, wenn sie es wagen, sich in solchen Gewässern aufzuhalten.
Die DLRG nennt mehrere Gründe für die hohe Anzahl an Todesfällen in Gewässern. Dazu gehören nicht nur Badeunfälle, sondern auch Vorfälle in Hochwassergebieten. Diese steigende Unfallrate ist auch auf das veränderte Verhalten von Badegästen zurückzuführen: Menschen verbringen zunehmend mehr Zeit am Wasser und das frühzeitig im Jahr. Besonders Senioren, oftmals mit Vorerkrankungen, sind gefährdet, was zu vermehrten Badeunfällen führt.
Wachsende Risiken für Schwimmer
Darüber hinaus zeigt sich ein alarmierender Trend: Während jüngere Menschen in kontrollierten Umgebungen schwimmen, sind oft ältere oder weniger erfahrene Schwimmer in unbewachten Gewässern gefährdet. Die DLRG appelliert daher eindringlich an die Bevölkerung, beim Baden, insbesondere in Flüssen, Vorsicht walten zu lassen.
Die erschreckenden Zahlen belegten, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Wasser erforderlich ist, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Die DLRG fordert mehr Aufklärung über die Risiken des Schwimmens in unbewachten Gewässern und einen respektvollen Umgang mit den Naturgewalten.
Für die Hintergründe und weitere Informationen ist ein aktueller Bericht auf www.ndr.de zu finden.