Wenn Union Berlin am Samstag um 15:30 Uhr bei Borussia Mönchengladbach auf dem Platz steht, wird das Spiel nicht nur aus sportlicher Perspektive betrachtet. Für die Berliner gibt es auch eine besondere Motivation: Ein Sieg könnte kleinen persönlichen Rückschlägen etwas Genugtuung entgegensetzen.
Die Begegnung ist besonders, weil Union-Coach Bo Svensson vor dem Spiel auf zwei ehemalige Transferziele hingewiesen hat: Kevin Stöger und Tim Kleindienst. Beide Spieler hätten die Eisernen fast verpflichtet, spielten jedoch eine entscheidende Rolle in den Planungen der Gladbacher. Der 31-jährige Stöger galt noch im April als sicherer Neuzugang für Union, während er mit seinem damaligen Verein, dem VfL Bochum, in die Relegation musste.
Die Transfergeschichten
Schließlich entschied sich Stöger, der zwischenzeitlich die Verhandlungen mit Union nicht ganz zu einem positiven Abschluss bringen konnte, für die Borussia. Er hat in einem Interview angesprochen, dass ihm das Gesamtpaket, welches Gladbach ihm angeboten hat, besser zusagte. Auch Tim Kleindienst, der laut Berichten von Union stark umworben war, entschloss sich, nach einer beeindruckenden Saison in Heidenheim zu den Fohlen zu wechseln. Die Berliner waren aufgrund ihrer mangelhaften Angriffsleistungen auf der Suche nach einem erfahrenen Torjäger. Kleindienst hat in der vergangenen Saison mit 83 Toren seine Fähigkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt, entschied sich jedoch im Januar für einen Wechsel zu Gladbach, was Union in dieser Transferperiode vor weitere Herausforderungen stellte.
Die Entscheidung diese beiden Spieler abzulehnen hat Union nicht in die Karten gespielt, insbesondere wenn man bedenkt, dass sie in der laufenden Saison mit defensiven und offensiven Herausforderungen zu kämpfen haben. Auf dem Moment mal blicken sie jedoch auf ein erfolgreicheres Saisonbegin, denn mit acht Punkten belegen sie aktuell den fünften Platz in der Tabelle. Verhältnismäßig weniger erfreulich sieht es hingegen für Gladbach aus, die gerade einmal drei Punkte gesammelt haben und somit auf dem 14. Platz dümpeln.
Der Druck auf die Spieler
Sollte Union Berlin am Samstag beim Auswärtsspiel Punkte entführen können, würde dies für die Spieler und den Trainer enormen Druck von den Schultern nehmen. Der Wunsch nach einer Genugtuung über die verlorenen Spieler wäre spürbar. Besonders interessant wird sein, ob Jordan, der in dieser Saison noch auf seinen ersten Treffer wartet, sich an diesem Spieltag in die Torschützenliste eintragen kann. Ein Tor für ihn könnte nicht nur persönlich erfüllend sein, sondern auch die Motivation der gesamten Mannschaft weiter stärken.
Die Vorzeichen stehen also spannend, denn sowohl Union als auch Gladbach haben unterschiedliche Herausforderungen und Ziele in dieser Saison. Es bleibt abzuwarten, ob Union mit einem Sieg auf dem Boden der Tatsachen bleibt und gleichzeitig sich für verpasste Möglichkeiten im Transfermarkt rehabilitiert.