Die Debatte um das Tempelhofer Feld in Berlin hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) Berlin hat den Landesrechnungshof aufgefordert, die Ausgaben für einen geplanten Bebauungswettbewerb auf dem ehemaligen Flughafengelände zu überprüfen. Anlass dieser kritischen Anfrage sind die veranschlagten zwei Millionen Euro, die für diesen Wettbewerb eingeplant sind und von den Umweltschützern als überflüssige Verschwendung von Steuermitteln angesehen werden.
In einem Schreiben an die Präsidentin des Landesrechnungshofs, Karin Klingen, argumentiert die BUND-Geschäftsführerin Gabi Jung, dass angesichts der während der sogenannten Dialogwerkstätten geäußerten Sorgen zu einer möglichen Bebauung dieser Platz am besten nicht weiter in Frage gestellt werden sollte. Unter diesen Umständen erscheint es unangebracht, mit öffentlichen Geldern einen Wettbewerb zu finanzieren, der möglicherweise auf eine Entscheidung hinausläuft, die der Konsens der Community übergeht.
Richtlinien der Politik im Blick
Der BUND verweist in seinem Schreiben auf die „Richtlinien der Regierungspolitik“ des Senats, die darauf abzielen, eine behutsame Randbebauung in gewissen Teilen des Tempelhofer Feldes zu untersuchen. Der Senat hatte angekündigt, dass dieser städtebauliche Wettbewerb die Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu diesem bedeutenden Thema berücksichtigen solle. Die Umweltschützer sind jedoch der Ansicht, dass die überwältigende Mehrheit der Teilnehmer der Dialogwerkstätten sich eindeutig gegen eine Bebauung ausgesprochen hat.
Die Umweltschützer fordern daher nicht nur die Aufhebung des Bebauungswettbewerbs, sondern auch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Dialogwerkstätten durch die schwarz-rote Koalition. Ihrer Meinung nach sollte das Geld angesichts der angespannten Haushaltslage nicht für einen Wettbewerb verschwendet werden, der im Widerspruch zu den geäußerten Bedenken steht. Ein wichtiges Argument ist, dass die Ergebnisse dieser Dialogwerkstätten eine wesentliche Grundlage für Entscheidungen in Bezug auf das Tempelhofer Feld darstellen sollten.
Die intensiven Diskussionen über die Nutzung des Tempelhofer Feldes, das für viele Berliner ein Symbol städtischen Lebens und für den Erhalt von Freiflächen steht, zeigen, wie divergierend die Ansichten zu diesem Thema sind. Der Druck auf die politischen Entscheidungsträger wächst, verantwortungsvoll mit den Anliegen der Bürger umzugehen und den Perspektiven der Umweltschützer Gehör zu schenken. Die Forderung des BUND ist klar: Keine Bebauung, sondern der Erhalt wertvoller Freiflächen für die Bevölkerung.
In Anbetracht der Aktualität und der Relevanz dieser Themen bleibt abzuwarten, wie die Politik reagieren wird, während die Meinungen innerhalb der Berliner Bevölkerung stark variieren. Ob der Wettbewerb tatsächlich abgesagt wird oder ob diese Diskussion erneut neu entfacht wird, bleibt offen. Die Antwort könnte maßgeblich für die zukünftige Entwicklung des Tempelhofer Feldes und für den Umgang mit Freiflächen in der Stadt sein.
Für weitere Informationen zu dieser Thematik verweisen wir auf einen ausführlichen Artikel auf www.rbb24.de.