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Tegel-Skandal: 800.000 Euro täglich für Sicherheitsfirmen!

Das ehemalige Flughafengelände Tegel in Berlin steht derzeit im Mittelpunkt der Berichterstattung. Ursprünglich als vorübergehende Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge geplant, avancierte es zur größten und teuersten Flüchtlingsunterkunft der Bundesrepublik. Und was für ein Preisschild das hat: Ganze 298 Millionen Euro kostet der Betrieb dieser Einrichtung pro Jahr! Der Bundesrechnungshof kritisierte bereits Ende November die mangelhafte Leistung des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten, wie Apollo News berichtete. Aus dem Bericht des Tagesspiegels geht hervor, dass die Unterkunft aktuell 3729 Bewohner zählt.

Eine zentrale Rolle bei den immensen Kosten spielt der Sicherheitsdienst. Fast ein Drittel der Gesamtausgaben, rund 90 Millionen Euro, fließen allein hier hinein. Mit bis zu 300 Wachleuten pro Schicht wird ein Sicherheitsaufgebot bereitgestellt, das seinesgleichen sucht. Doch wie kam es zu dieser teuren Eskalation der Kosten? Im Gegensatz zu anderen Unterkünften werden die Sicherheitsdienste in Tegel nicht direkt vom LAF, sondern von der Messe Berlin organisiert. Und die Messe Berlin beauftragte nicht weniger als die Firma Teamflex Solutions, deren Gewinn aufgrund des Großauftrages in die Höhe schoss – von 450.000 Euro in 2019 auf 8,2 Millionen Euro in 2022.

Die Explosion der Kosten

Ein entscheidender Aspekt der rasant wachsenden Kosten ist eine fragwürdige Vergabepraxis. Anders als in ähnlichen Fällen, greift die Messe Berlin bei Sicherheitsdiensten auf Teamflex Solutions zurück, deren Gewinne durch diesen Auftrag nahezu explodierten. Bei einer Razzia im Dezember 2023 stellte der Zoll gravierende Mängel in der Unterkunft fest: 55 Wachleute mussten ihren Job sofort quittieren, da ihnen die notwendige Qualifikation fehlte. Teamflex meldete offiziell 13 Subunternehmer, vor Ort waren jedoch Mitarbeiter von 48 verschiedenen Firmen im Einsatz – ein klarer Vertragsbruch. Diese und andere Vorfälle werfen viele Fragen auf, die derzeit einer Prüfung vom Berliner Rechnungshof unterzogen werden.

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Kontroversen um die Sicherheitsleistung

Zudem steht die Praxis der „Quersubventionierung“ in der Kritik. Die Messe Berlin erhebt auf alle Leistungen eine Bearbeitungsgebühr von 15 Prozent, was die Kosten noch weiter in die Höhe treibt. Ein Insider klagt: "Diese Konstellation führt dazu, dass es sehr teuer wird", berichtet der Tagesspiegel. Das Sicherheitskonzept war bereits Gegenstand von Rügen des Rechnungsprüfers. Laut Bericht des Berliner Rechnungshofes seien im Zeitraum von September 2021 bis Januar 2023 in den Nachtstunden keine vollständigen Kontrollen durchgeführt worden. Man habe dies zumindest "billigend in Kauf genommen", so die Behörde weiter.

Die Dimensionen dieser finanziellen Belastung sind schwer zu fassen. Es wird deutlich, dass in der Handhabung der Prozesse ein großes Einsparpotenzial liegt, das jedoch bisher ungenutzt blieb. Die Debatte um die teuerste Flüchtlingsunterkunft Deutschlands erhitzt die Gemüter und wirft ein grelles Licht auf die chaotischen Zustände in der Berliner Verwaltung, wie ein längerer Bericht auf YouTube zeigt. Das Problem ist noch lange nicht gelöst, aber die Debatte darüber ist in vollem Gange.

Ort des Geschehens

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Korruption, Korruption
In welchen Regionen?
Flughafen Tegel
Genauer Ort bekannt?
Tegel, Deutschland
Ursache
unübliche Vergabepraxis, unzureichende Überprüfung

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