In einem kontroversen Beschluss plant der Bezirk Steglitz-Zehlendorf die Aufstellung der Friedensstatue „Ari“ im öffentlichen Straßenland, sofern der Korea-Verband gezwungen wird, die bestehende Skulptur in Moabit zu entfernen. Diese Entscheidung fiel während der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) in diesem Monat, wie der Tagesspiegel berichtete. Die Statue gedenkt der vor über 200.000 koreanischen und chinesischen Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs als sogenannte Trostfrauen von japanischen Soldaten gezwungen wurden, sexuelle Dienstleistungen zu erbringen.
Die gegenwärtige Statue steht in Berlin-Moabit und wurde im Jahr 2020 errichtet, um auf die geschlechtsspezifische Gewalt während des Krieges aufmerksam zu machen, wie der Korea-Verband auf seinem Blog erläutert. Diese Statue ist ein Symbol für die Erinnerungsarbeit und die Forderung nach Anerkennung der Opfer. Allerdings hat das Bezirksamt Mitte nun angeordnet, die Statue aufgrund von Druck seitens der japanischen Regierung zu entfernen. Der Korea-Verband hat rechtliche Schritte gegen diese Entscheidung eingeleitet, während die Zukunft der Statue ungewiss bleibt.
Ein Platz für den Erinnerungsort
Die Bezirksverordnete Johanna Martens (Grüne) betonte, dass die Erinnerung an solche Verbrechen nicht verhandelbar sei. In Anlehnung an die Städtepartnerschaft mit Songpa in Seoul ist die Diskussion über den neuen Standort der Statue im Gange, wobei das Umfeld des U-Bahnhofs Krumme Lanke als möglicher Platz diskutiert wird. Somit könnte die Statue nicht nur eine neue Heimat finden, sondern auch weiterhin als Mahnmal gegen das Vergessen dienen, so der Beschluss der BVV.
Die Friedensstatue ist Teil eines größeren, zivilgesellschaftlichen Engagements, das bereits zahlreiche Organisationen vereint hat, um die Erinnerung an die „Trostfrauen“ wachzuhalten und deren Anliegen weiterhin in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Support für diese Initiativen wurde auch aus Südkorea geleistet, wobei die Statue ursprünglich als Schenkung des „Korean Council for Justice and Remembrance for the Issues of Military Sexual Slavery by Japan“ nach Berlin gebracht wurde, wie die Informationen des Korea-Verbandes zeigen.