Stendal hat in den letzten Tagen im Mittelpunkt des Interesses gestanden, als die Stadt für drei aufregende Tage den Sachsen-Anhalt-Tag ausrichtete. Der Stendaler Oberbürgermeister Bastian Sieler, zwar parteilos, könnte die Worte eines ehemaligen Bürgermeisters von Berlin übernommen haben, als er die Menge dazu aufrief, „auf diese Stadt zu schauen“. Die Erwartungen und Vorfreude auf das Fest wurden mit einer Teilnehmerzahl von rund 150.000 Menschen erfüllt und sogar übertroffen, was das Event zu einem bedeutenden Erfolg machte.
„Es waren drei kunterbunte, wunderschöne Tage“, sagte Ute Albersmann, die stellvertretende Regierungssprecherin, während der Abschluss-Pressekonferenz. Dieses Event war nicht nur eine Feier der Kultur und Vielfalt Sachsen-Anhalts, sondern reflektierte auch das Engagement der Gemeinschaft und der Freiwilligen, die das Fest ermöglichten. Mit mehr als 10.000 Mitwirkenden zeigt der Sachsen-Anhalt-Tag, wie sehr die Bevölkerung hinter solchen Veranstaltungen steht.
Sichere Feier für alle
Die Atmosphäre war weitgehend friedlich, was nicht zuletzt der beeindruckenden Sicherheitsvorkehrungen zu verdanken war. Über 1.000 Sicherheitskräfte waren vor Ort, um ein sicheres Umfeld für die Besucher zu gewährleisten. Die Akzeptanz der Gäste gegenüber Taschen- und Fahrzeugkontrollen trug dazu bei, dass das Fest reibungslos verlief. Matthias Neumann, der Leiter des Organisationsbüros, berichtete, dass das Konzept mit den zwei Großparkplätzen und den Shuttlebussen sehr gut angenommen wurde.
Laut Sieler waren diese Festivitäten ein wichtiger Teil der Kultur. „Fallen sie weg, was bleibt uns dann noch?“, fragte er rhetorisch und unterstrich damit die Bedeutung solcher Veranstaltungen für die Gemeinschaft. Die Vielfalt der Kulturangebote, die von Konzerten bis hin zu verschiedenen Tanzdarbietungen reichten, haben den Sachsen-Anhalt-Tag zu einem echten Volksfest gemacht.
Der Erfolg des Festes wirft auch Fragen über die Zukunft der Landesfeste auf. Sachsen-Anhalt steht vor einer ähnlichen finanziellen Herausforderung wie Stendal, dennoch zeigt sich, dass das Interesse an solchen Feierlichkeiten ungebrochen ist. „Die Menschen wollen solch ein Fest“, bestätigte Albersmann und betonte, dass die Landesregierung an dem Konzept festhalten wolle.
Finanzielle Unterstützung und Ausblick
Mit dem Landtag, der im September die Landesfinanzen erörtert, stehen die Weichen für die nächsten Schritte bereits gestellt. Das Kabinett plant, einen Fixposten von einer halben Million Euro für den nächsten Sachsen-Anhalt-Tag in Bernburg einzuplanen, ähnlich wie es für Stendal der Fall war. Einige Überlegungen, was die zukünftigen Programme betrifft, werden jedoch angestellt, insbesondere hinsichtlich der Größe und Anzahl der Konzerte.
Ein bewegendes Highlight des Festes war die Versteigerung von 40 Gastgeschenken aus Staatsbesuchen, die Ministerpräsident Reiner Haseloff organisiert hatte. Der Erlös von 1.480 Euro geht an den Verein KinderStärken in Stendal. Um die Summe auf eine runde Zahl zu bringen, fügte die Oberbürgermeisterin von Bernburg, Silvia Ristow, einen zusätzlichen Betrag hinzu, sodass 1.500 Euro an den Verein gespendet werden konnten.
– NAG