Nach dem Ende der Fußball-Europameisterschaft 2024 versprach die Berliner Sportverwaltung, die im Berliner Fanzone verlegte Kunstrasenfläche auf verschiedenen Sportplätzen in der Hauptstadt weiterzuverwenden. Allerdings mussten nun ernüchternde Neuigkeiten bekannt gegeben werden: Von den ursprünglich verlegten 24.000 Quadratmetern Kunstrasen können lediglich 11.000 Quadratmeter erneut verwendet werden. Eine beträchtliche Enttäuschung für die Verantwortlichen und die Öffentlichkeit, die sich von dem Projekt mehr erhofft hatten.
Die Entscheidung zur Verwendung von Kunstrasen an der Fanmeile am Brandenburger Tor stieß schon im Vorfeld auf Kritik. Die Grünen hatten sich bereits im Dezember des Vorjahres gegen diese Maßnahme ausgesprochen und auf die ökologischen Bedenken hingewiesen. Das daraus resultierende Bild war ein eindrucksvolles, aber eben auch eine umweltschädliche Lösung für die Fanzone, die sich von der Straße des 17. Juni bis zur Yitzhak-Rabin-Straße erstreckte. Angedacht war, den Kunstrasen nach der EM an Bolzplätze, Kitas und Schulhöfe zu vergeben.
Beträchtliche Schäden durch intensive Nutzung beeinflussten die Wiederverwendbarkeit erheblich. Die Sportverwaltung berichtete, dass die Schwierigkeiten durch massive Beschädigungen und Verunreinigungen, wie Kaugummis und Rückstände von Rauchartikeln, zustande kamen. Besonders betroffen ist das Areal direkt vor dem Brandenburger Tor, wo Bühneninstallationen klare Risse im Rasenteppich hinterließen, die eine Wiederverwendung unmöglich machen.
Die zuständige Kulturprojekte Berlin GmbH (KPB) zeigte sich überrascht ob der aktuellen Zahlen. Laut einer Sprecherin könne man die Informationen der Sportverwaltung nicht unmittelbar verifizieren und man sei davon ausgegangen, dass ein höherer Anteil des Kunstrasens wiederverwendbar sei. Ursprünglich waren die Erwartungen nach der EM, dass ein Großteil des Rasens an die Interessierten verteilt werden kann. Im August wurden bereits erste Teile des Rasens verlost, wobei die Nachfrage trotz der limitierten Fläche enorm war: Über 60.000 Quadratmeter wurden angefragt.
Einige der Anfragen kamen von Einrichtungen wie Bolzplätzen, Kitas und Schulhöfen in verschiedenen Bezirken Berlins. Doch nicht alle Interessenten blieben dabei. Die Justizvollzugsanstalt Tegel und weitere Bewerber zogen ihre Anfragen zurück, was bedeutet, dass weiterhin Rasenteile zur Verfügung stehen, die nun in einer zweiten Verlosung angeboten werden sollen.
Die Lage um den Kunstrasen wirft auch ein Licht auf die generellen Herausforderungen bei der Nachnutzung von Materialien aus Großveranstaltungen. Effektive Planung und eine zielgerichtete Kommunikation zwischen den zuständigen Behörden sind notwendig, um solche Mittel besser zu schützen und effizienter zu nutzen. Diese Situation verdeutlicht die Relevanz von Nachhaltigkeitsaspekten bei großen Events, da hier noch erhebliches Verbesserungspotential besteht.
Quellen berichten, dass die aktuell verfügbare Fläche deutlich geringer ist als ursprünglich geplant, was sowohl für die Verwaltung als auch für die umliegenden Institutionen eine unangenehme Überraschung darstellt. Trotzdem bleibt die Hoffnung bestehen, dass die verbleibenden Rasenstücke sinnvoll verteilt werden können und möglicherweise zumindest einige der ursprünglichen Erwartungen erfüllt werden. Weitere Informationen sind unter entwicklungsstadt.de zu finden.
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