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Seid doch laut: Performance zum Mut der Frauen für den Frieden in Dresden

Im September 2024 wird in der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden die Site-Specific Performance "Seid doch laut" aufgeführt, die die bedeutende Rolle der DDR-Oppositionsgruppe "Frauen für den Frieden" während der 1980er Jahre thematisiert und dabei aktuelle gesellschaftliche Fragen rund um Frieden und Demokratie aufgreift.

Im Jahr 2024 wird die beeindruckende Performance “Seid doch laut” in der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden zu sehen sein. Diese Aufführung, die im Jahr 2022 in der Stasi-Zentrale in Berlin ihre Premiere feierte, ist eine Hommage an die Frauen der DDR-Oppositionsgruppe “Frauen für den Frieden”, die in den 1980er Jahren für Menschenrechte und Frieden kämpften.

Das Besondere an dieser Performance ist die Einladung, die Geschichte und den Mut dieser Frauen ins Licht zu rücken. Trotz der intensiven Repressionen durch die Staatssicherheit mobilisierten sich diese Frauen und forderten Demokratie und Gerechtigkeit, ohne sich von der Angst unterkriegen zu lassen. Die Performance rückt die Aktionen dieser bemerkenswerten Frauen in den Mittelpunkt und wirft somit einen anderen Blick auf die DDR-Geschichte sowie auf die Ereignisse rund um die Friedliche Revolution von 1989.

Ein Ort des Erinnerns

Die Wahl des Aufführungsortes hat besondere Bedeutung, da in Dresden 1982 das erste Friedensforum stattfand. Zudem beteiligten sich die “Frauen für den Frieden” aktiv an Podiumsdiskussionen in der Kirche St. Petri. Die Themen, die in den 80er Jahren brisant waren – etwa atomare Aufrüstung und Umweltzerstörung – sind bis heute relevant und rufen zum Nachdenken auf.

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In der Performance kommen persönliche Erfahrungen und historische Berichte aus dem Buch “Seid doch laut! Die Frauen für den Frieden in Ost-Berlin!” zusammen. Durch die emotionalen Erzählungen wird ein Spannungsfeld zwischen privater und kollektiver Erinnerung erlebbar. Diese Verknüpfung ermöglicht es dem Publikum, zu verstehen, wie tiefgreifend die individuellen Erlebnisse in den breiteren historischen Kontext eingebettet sind.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Aufführung ist die Interaktivität zwischen Bühne und Publikum. Es gibt keine Barriere zwischen den Darstellerinnen und den Zuschauern. Diese Nähe schafft eine Umgebung, in der Besucher ermutigt werden, ihre Gedanken und Fragen zu äußern und ein Bewusstsein für die Bedeutung der Meinungsfreiheit in einer Demokratie zu entwickeln.

Die Performance nimmt auch Anleihen bei den politischen Nachtgebeten, die von den “Frauen für den Frieden” in Kirchen gehalten wurden. Multimedia-Elemente wie Videoprojektionen, Musik und Soundeffekte verstärken die Wirkung der Darbietung und bieten eine eindrucksvolle Licht- und Bildlandschaft, die die Emotionen und Themen auf eindringliche Weise vermittelt.

In einer kollektiven Schaffensphase wurde “Seid doch laut” nicht nur aus historischen Perspektiven entwickelt, sondern reflektiert auch aktuelle gesellschaftliche Bewegungen und Themen rund um Gender und Selbstbestimmung. Irena Kukutz, Mitbegründerin der „Frauen für den Frieden“, hob hervor, wie die Künstlerinnen es geschafft haben, die Geschichte des Aufbegehrens lebendig zu erzählen, ohne die Frauen zu verherrlichen oder zu Opfern zu degradieren.

Praktische Informationen

  • Die Aufführungen finden am 13., 14. und 15. September 2024, jeweils um 19:30 Uhr, in der Gedenkstätte Bautzner Straße in Dresden statt. Tickets sind erhältlich unter www.eventbrite.de.
  • Für weitere Informationen besuchen Sie die Webseite seiddochlaut.de.

Das Buch “Seid doch laut! Die Frauen für den Frieden in Ost-Berlin!” von Almut Ilsen und Ruth Leiserowitz, erschienen in der Bundeszentrale für politische Bildung, bietet zusätzliche Einblicke in die bewegte Geschichte dieser Frauen und deren Engagement.

Diese Performance ist nicht nur eine Erinnerung an vergangene Kämpfe, sondern auch ein Aufruf an alle, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

– NAG

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