In einem aufregenden Fußballspiel zwischen RB Leipzig und Union Berlin, das mit einem torlosen Unentschieden endete, gab es nicht nur Geschehnisse auf dem Spielfeld, sondern auch bemerkenswerte Proteste der Fans. Die Anhänger von Union Berlin starteten in den ersten 15 Minuten der Partie eine Schweigepause als Zeichen des Protests, bevor sie in einen lautstarken Gesangswettkampf mit den Leipziger Fans eintraten. Diese Begegnung wurde durch die Anwesenheit der Ultras aus Köpenick verstärkt, die sich nicht scheuten, ihren Unmut über den Gastgeber zu äußern.
Ein Banner der Union-Fans mit der Aufschrift „Kein Geld, kein Sieg und kein Pokal – macht euer Konstrukt jemals normal” verdeutlichte die kritische Haltung. Bekanntlich ist RB Leipzig ein Club, der in der Vergangenheit oft in der Fankultur Kritik einstecken musste. Doch auch die Fans von RB Leipzig nutzten die Gelegenheit, ihre eigene Botschaft zu verbreiten, vor allem im Hinblick auf den neuen Sponsor des Vereins, das Glücksspielunternehmen Merkur. Unter dem Motto „Fußball statt Glücksspiel: Hausverbote gegen Wettanbieter” setzten sie ein starkes Zeichen gegen die Akzeptanz von Glücksspiel im Fußball.
Solidarität mit Hannover 96
Zusätzlich solidarisierten sich die RB-Fans mit den Anhängern von Hannover 96. Sie forderten, dass 10 Prozent der Ticketkontingente für Gästefans reserviert werden, was sich auf die derzeitige Situation bezieht, in der 40 Prozent der Gästefans von Hannover beim Niedersachsenderby gegen Eintracht Braunschweig nicht zugelassen wurden. Dies ist eine Reaktion auf frühere Ausschreitungen zwischen den beiden Fanlagern.
Das Teilverbot für Gästefans bei dem Derby wurde von Innenministerin Daniela Behrens (SPD) initiiert und trifft auf breite Kritik. Der Club Braunschweig kündigte an, nur 60 Prozent der üblichen Gästefans aus Hannover zuzulassen. Diese Entscheidung fiel nach intensiven Diskussionen über Sicherheitsvorkehrungen und die Notwendigkeit, die Sicherheit der Spiele zu gewährleisten.
In einem aktuellen Interview stellte der Sportrechts-Experte Paul Lambertz klar: „Es gibt kein Recht darauf, ein Fußballspiel zu sehen.” Er betont, dass die Zuschauerzahlen bei bestimmten Spielen von der Nachfrage beeinflusst werden und es keinen rechtlichen Anspruch auf ein Ticket gibt. Daher sehen die Fans aus Hannover auch kaum Möglichkeiten, juristisch gegen die Teilverbote vorzugehen.
Die Fanhilfe Hannover prüft dennoch, ob sie widerstandsfähige Maßnahmen ergreifen kann. Das Argument, dass die Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Bezug auf die Ticketverteilung während des Ausschlusses nicht eingehalten werden können, könnte neue rechtliche Wege eröffnen. “Sicherheit ist ein sachlicher Grund”, erklärte Lambertz, und könnte möglicherweise als Argument genutzt werden, um eine faire Behandlung der Gästefans einzufordern.
Diese Entwicklungen wurden aufmerksam verfolgt, und Fans aus beiden Lagern hoffen auf eine Besserung der Situationen in der Zukunft. Die Leipziger Fans haben mit ihren Aktionen nicht nur ihren Unmut über Glücksspiel im Fußball geäußert, sondern auch Solidarität mit ihren Vereinskollegen in Niedersachsen gezeigt. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf rblive.de.