In einem unerhört emotionalen Schritt wurde Udo Lindenbergs berühmter Song „Sonderzug nach Pankow“ für eine bevorstehende Veranstaltung im Berliner Humboldt Forum entschärft. Auf ausdrücklichen Wunsch der Chormitglieder wird das Wort „Oberindianer“, das Erich Honecker bezeichnet, aus dem Hit gestrichen! Der Schock ist groß, aber der Grund dafür ist klar: Der Begriff wird als diskriminierend wahrgenommen!
Das Spektakel findet am 16. und 17. November statt. Acht Berliner Chöre stehen auf der Bühne und rühren mit einer musikalischen Palette von „Hanns Eisler bis Udo Lindenberg“ die Gemüter. Aber das Highlight – oder eher die Kontroverse – bleibt Lindens Hit von 1983, der während einer offenen Diskussion mit den Chören zur Rede stand. Die Stiftung Humboldt Forum hat sich entschieden, den umstrittenen Begriff zu streichen, um ein respektvolles Miteinander zu fördern.
Diskriminierung im Fokus
Die Entscheidung kam nicht von irgendwoher! Sogar einige internationale Chorsänger wollten nicht hinter den Text des Songs zurückstecken, der nicht mehr zeitgemäß sei. Sie empfinden „Indianer“ als beleidigend. Als Lösung wurde ein Kompromiss gefunden: Statt „Oberindianer“ wird nun von einem „Ober-I“ gesungen. Die kreative Sprachregelung soll das Singen der Chöre in Einklang bringen mit den heutigen sensiblen kulturellen Standpunkten.
Udo Lindenbergs ikonische Zeilen, in denen er von dem DDR-Staatschef träumt, mussten also den neuen Normen weichen. Der Song wurde einst 1983 als satirische Kritik auf Erich Honecker geschrieben – nun ist die Aufarbeitung über 40 Jahre später eine Herausforderung. Wer hätte gedacht, dass ein historisches Lied solch einen Aufruhr auslösen kann!
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