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Passwort-Panik: Zwei Drittel der Deutschen nutzen unsichere Kennwörter!

Zwei von drei Deutschen nutzen gefährliche Passwortpraktiken und setzen damit ihre digitalen Lebensräume aufs Spiel – die Initiative Sicher Handeln warnt vor den dramatischen Sicherheitsrisiken, während Experten für dringendere Schutzmaßnahmen plädieren!

Eine neue Umfrage bringt besorgniserregende Ergebnisse zutage: In Deutschland ist das Bewusstsein für die Sicherheit von Passwörtern alarmierend niedrig. Laut einer von der Initiative Sicher Handeln (ISH) in Auftrag gegebenen YouGov-Umfrage gaben fast zwei Drittel der Befragten an, ihre Passwörter mehrfach zu verwenden. Dies stellt ein erhebliches Risiko dar, da diese Praxis die Möglichkeiten für Cyberkriminelle erhöht, sensible Daten zu stehlen.

Erstaunlicherweise nutzen nur 34 Prozent der Teilnehmer für jeden Account ein individuelles Passwort. Ein erheblicher Anteil, nämlich 20 Prozent, verwendet dasselbe Passwort für bis zu fünf verschiedene Konten, während vier Prozent sogar dasselbe Passwort für alle ihre Online-Profile nutzen. Diese Rückmeldungen lassen auf ein alarmierendes Sicherheitsniveau schließen, was insbesondere wichtige Informationen gefährdet.

Passwörter und deren Sicherheit

Eine weitere Besorgnis erregende Erkenntnis zeigt, dass selbst die Passwörter, die Benutzer kreieren, häufig nicht stark genug sind. 25 Prozent der Befragten ändern bei der Erstellung eines neuen Passworts lediglich einige Zeichen, was die Sicherheit nicht wesentlich verbessert. Hinzu kommt, dass 10 Prozent auf einfache, einprägsame Wörter oder Zahlenfolgen zurückgreifen, die für Einbrecher leicht zu erraten sind. Harald Schmidt, Sprecher der ISH und Vertreter der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention, verdeutlicht: „Passwörter sind der Schlüssel zu unserem digitalen Zuhause. Wir sollten sie genauso sensibel behandeln wie unseren Wohnungsschlüssel.”

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Obwohl Sicherheitsmaßnahmen bekannt sind, nutzen viele Menschen diese nicht. Nur 46 Prozent der Befragten verwenden eine Multi-Faktor-Authentifizierung, die zusätzliche Sicherheit bieten kann, indem sie einen Bestätigungscode sendet oder über eine App generiert. Darüber hinaus lassen sich lediglich 12 Prozent von Technologien wie Browsern oder Passwortmanagern bei der Erstellung ihrer Passwörter helfen. 21 Prozent speichern ihre Passwörter in speziellen Passwortmanagern. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass ein bedeutender Teil der Nutzer die Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer digitalen Sicherheit nicht ausreichend in Anspruch nimmt.

Auf dem Weg zu Passkeys

Die ISH hat auch auf die Entwicklung von sogenannten Passkeys hingewiesen, die in Zukunft die klassischen Passwörter ablösen könnten. Diese innovativen Authentifizierungsmethoden verwenden biometrische Informationen wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung. Diese Technologien bieten nicht nur einen komfortablen Zugang, sondern schützen auch vor Phishing-Angriffen, bei denen Cyberkriminelle versuchen, Passwörter abzuziehen. Solche Techniken könnten die digitale Sicherheit erheblich erhöhen und sind ein vielversprechender Schritt in eine sicherere Online-Zukunft.

Durchgeführt wurde die Online-Umfrage zwischen dem 26. und 28. August 2024, an der insgesamt 2.027 Erwachsene mit Wohnsitz in Deutschland teilnahmen. Die Daten gelten als repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren in Deutschland, was die Relevanz der Ergebnisse unterstreicht. Die ISH selbst ist eine Gemeinschaftsinitiative, die sich aus verschiedenen Organisationen zusammensetzt, darunter die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes sowie mehrere andere Institutionen, die sich um die Sicherheit im digitalen Raum bemühen.

Diese alarmierenden Ergebnisse zeigen deutlich, dass noch erheblicher Aufklärungsbedarf bezüglich sicherer Passwörter besteht. Für weitere Einblicke zu diesem Thema empfehlen wir den Artikel von www.radioherne.de.

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