Neustadt wird bald den dritten Standort der GSG 9 beherbergen. Diese Spezialeinheit der Bundespolizei, die bisher in Berlin und Sankt Augustin bei Bonn stationiert war, wird sich an der Lübecker Bucht niederlassen. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, unterstützt von der ostholsteinischen Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn, bekannt gegeben. Dies ist eine Reaktion auf die gegenwärtige sicherheitspolitische Lage, die durch verschiedene Bedrohungen geprägt ist.
Hagedorn äußerte sich zu diesem Schritt und erklärte: „Seit Putins Überfall auf die Ukraine ist der Moment gekommen, wo das eine kluge Entscheidung ist.“ Diese Maßnahme ist jedoch nicht eine spontane Reaktion auf die geopolitischen Spannungen, sondern war bereits seit mehreren Jahren geplant. Bereits 2019 hatte Hagedorn Gelegenheit, mit Kräften der GSG 9 an Bord eines der modernen Bundespolizei-Schiffe zu arbeiten, um die Effektivität der Einheit auf dem Wasser zu erproben.
Geplante Infrastruktur
Die geplanten Maßnahmen umfassen nicht nur die Verlagerung der Truppen, sondern auch die Schaffung einer geeigneten Infrastruktur. Der Neustädter Wieksberg, wo die Spezialeinheit stationiert sein soll, benötigt umfassende Sanierungsarbeiten, um eine effektive Nutzung zu ermöglichen. Hagedorn betonte die Notwendigkeit, die Kaikante grundlegend zu renovieren und einen Kran zu installieren. Dieser Kran ist entscheidend, um Material der GSG 9 zügig verladen zu können. Hagedorn hofft, dass der Bund rasch die benötigten Mittel bereitstellt, damit die Bauarbeiten in den nächsten ein bis zwei Jahren beginnen können.
Für die GSG 9 eröffnen sich durch diese Verlagerung neue Möglichkeiten in der Gefahrenabwehr auf dem Wasser. Die Einheit verfügt über Spezialkräfte, einschließlich Fallschirmspringern und Präzisionsschützen, und wird auch über eine maritime Abteilung mit Tauchern und Bootsführern verfügen. Von Neustadt aus wird die GSG 9 in der Lage sein, terroristische Bedrohungen auf See besser zu überwachen und zu reagieren.
Moderne Ausrüstung
Die eingesetzten Schiffe, die speziell für die Küstenwache und die GSG 9 konzipiert wurden, sind mit modernster Technik ausgestattet. Sie verfügen über einen Bordkanonen mit 57-Millimeter-Kaliber und können theoretisch bis zu 220 Schuss pro Minute abfeuern. Zugleich bieten die Schiffe Platz für den Super Puma, den größten Hubschrauber der Bundespolizei. Diese vielseitige Ausstattung ermöglicht der GSG 9, ihre operationale Fähigkeit auf dem Wasser erheblich zu erweitern und schnell auf Bedrohungen reagieren zu können.
Insgesamt stellt die Entscheidung, den Standort nach Neustadt zu verlagern, einen wichtigen Schritt in der Strategie der Bundespolizei zur Bekämpfung von Terrorismus dar. Die Effizienz und Schnelligkeit bei der Gefahrenabwehr könnten durch die enge Anbindung an die maritimen Ressourcen deutlich gesteigert werden, was im aktuellen sicherheitspolitischen Kontext von großer Bedeutung ist. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.ln-online.de.
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