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Musikalische Emanzipation: Teresa und der Aufbruch in die Freiheit

Im historischen Spielfilm «Gloria!», der im Februar auf der Berlinale Premiere feierte, erzählt Regisseurin Margherita Vicario die inspirierende Emanzipationsgeschichte des Dienstmädchens Teresa und ihrer Freundinnen, die in einer von einem autoritären Maestro geleiteten Musikschule nahe Venedig um 1800 mit Musik gegen patriarchale Strukturen und Geschlechterrollen rebellieren und dabei der Entwicklung der Popmusik vorgreifen.

Berlin (dpa) – In einer Welt, in der jede Bewegung im Takt eines unsichtbaren Metronoms zu sein scheint, entfaltet sich die Geschichte der schüchternen Magd Teresa. Ihre Träume und Fantasien umspielen musikalische Rhythmen, während sie im Alltag mit Möhrenschnibbeln beschäftigt ist. Dies ist der sanfte Einstieg in das Spielfilmdebüt «Gloria!» von Margherita Vicario, das im Februar nicht nur in die Herzen der Zuschauer gleitet, sondern auch direkt im Wettbewerb der Berlinale landete.

Die Handlung entfaltet sich um 1800, in einer Musikschule für Waisenmädchen nahe Venedig, wo eine autoritäre Lehrkraft das Kommando führt. Teresa, dargestellt von Galatéa Bellugi, führt uns durch eine Emanzipationsgeschichte, die sowohl berührend als auch inspirierend ist. Es ist eine Zeit, in der Frauen oft keine Stimme haben – eine Realität, die der Film mutig thematisiert.

Die Entdeckung des musikalischen Talents

In einem verborgenen Raum entdeckt Teresa ein Klavier und entfaltet schnell ihr musikalisches Talent. Während das gesamte Haus sich auf den bevorstehenden Besuch des neugewählten Papstes vorbereitet, finden Teresa und ihre Mitschülerinnen Zeit, um mit Melodien zu experimentieren. Diese Szenen sind nicht nur eine Hommage an die Musik, sondern auch ein Vorgriff auf die Entwicklung der Popmusik, die sich Jahrhunderte später entfalten sollte.

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Vicario, die auch als Popsängerin bekannt ist, verleiht dem Film nicht nur eine musikalische Note, sondern weckt auch das Bewusstsein für die vielen talentierten Komponistinnen der Geschichte, die oft übersehen wurden. Die fröhlichen Melodien und der mitreißende Rhythmus des Films verleihen «Gloria!» die Dynamik eines modernen Musicals, die sowohl das Publikum fesselt als auch zum Nachdenken anregt.

Rebellion gegen patriarchale Strukturen

Die Akteurinnen des Films kämpfen unerbittlich gegen überholte Geschlechterrollen und patriarchale Strukturen, die sie im Alltag einschränken. Durch die Musik, die für Freude und Lebensbejahung steht, finden sie Mut, ihre Stimme zu erheben. Vicario bringt in ihren Erzählungen auch die Bereiche Bigotterie und fanatischen Katholizismus zur Sprache und schafft es, diese Themen behutsam zu entlarven.

Obwohl der Film mit seinem emotionalen Überfluss einige kitschige Momente enthält, gelingt es ihm dennoch, das Publikum zu berühren und zu bewegen. Die eindringlichen Szenen, die die Protagonistinnen bei ihren musikalischen Experimenten zeigen, belichten den inneren Kampf um Freiheit und Selbstverwirklichung, der universelle Gültigkeit besitzt.

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Vicario hat während der Berlinale betont, dass die Gespräche über Frauen in der heutigen Musik sie dazu inspirierten, sich mit den kreativen Frauen der Vergangenheit zu befassen. Dabei hebt sie besonders die bemerkenswerten Musikerinnen des späten 18. Jahrhunderts hervor, deren Namen oft in Vergessenheit geraten sind. «Gloria!» ist damit nicht nur ein unterhaltsamer Film, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Sichtbarkeit von Frauen in der Musikgeschichte.

Der Spielfilm plant, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Errungenschaften von Frauen in der Musikwelt zu schärfen, und gibt den Zuschauerinnen und Zuschauern einen Einblick in eine oft verpasste Perspektive. Die Kombination aus eingängiger Musik und starkem feministischen Engagement macht «Gloria!» zu einem bemerkenswerten Werk der Filmkunst, das die Herzen seiner Zuschauer mit seinem leidenschaftlichen Ansatz erreichen will.

– NAG

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