In einem überraschenden Schritt hat die Berliner Justizverwaltung entschieden, fast 100 Häftlinge zu Weihnachten vorzeitig freizulassen. Insgesamt 99 Straftäter werden in diesem Jahr die Gefängnismauern hinter sich lassen – eine Zahl, die zwar mit dem Vorjahr vergleichbar ist, aber deutlich hinter den Zahlen der vergangenen Jahre zurückbleibt. 2022 waren es noch 170, und in den beiden Jahren davor jeweils 141. Im Jahr 2019 durften ebenfalls 170 Insassen die Freiheit schnuppern.
Ungeklärte Gründe für den Rückgang
Die seit Frühjahr 2023 von der CDU-Senatorin Felor Badenberg geleitete Justizverwaltung hat keinen konkreten Grund für diesen Rückgang genannt. Die Behörde betont jedoch, dass es sich hierbei um vorläufige Zahlen handelt. Die endgültige Bilanz zur sogenannten Weihnachtsamnestie wird erst Anfang 2025 veröffentlicht, was die Frage aufwirft, ob sich die Trends in den kommenden Jahren ändern werden.
Die Weihnachtsamnestie, ein traditionelles Ereignis, das in der deutschen Justizgeschichte verankert ist, sorgt immer wieder für Diskussionen. Während einige die Maßnahme als humanitären Akt betrachten, sehen andere darin eine verpasste Chance, härter gegen Kriminalität vorzugehen. Die Freilassung von 99 Häftlingen wird sicherlich für Gesprächsstoff sorgen, während die Berliner Justizverwaltung weiterhin unter Beobachtung steht.