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Öltanker «Eventin» vor Rügen: Sturm und Kritik an Russlands Schattenflotte!

Der Tanker «Eventin» hat in der Ostsee vor Rügen einen Maschinenausfall erlitten und liegt mit fast 100.000 Tonnen Öl an Bord seit Freitagnachmittag vor Anker. Das 274 Meter lange Schiff war auf dem Weg von Ust Luga (Russland) nach Port Said (Ägypten), als der Notstand eintrat. Der Sturm, der am Abend aufkam, brachte zusätzliche Herausforderungen mit sich, doch die Schleppverbindung zum Notfallschlepper «Bremen Fighter» hält das Schiff in Position.

Deutsche Einsatzschiffe hatten die Kontrolle über den Tanker einige Stunden nach dem Maschinenausfall übernommen. Laut dem Havariekommando besteht derzeit keine Gefahr für die Umwelt, da das Schiff dicht sei. Die 24 Seeleute, die sich an Bord befinden, sind nicht in Gefahr und bleiben auf dem Schiff. Der genaue Grund für den Maschinenausfall ist bisher unklar.

Kritik an Russland und an der Schattenflotte

Außenministerin Annalena Baerbock äußerte scharfe Kritik an Russland, das mit maroden Tankern operiert und dadurch den Tourismus gefährdet. Währenddessen fordert Litauens Außenminister Kestutis Budrys ein entschiedeneres Vorgehen gegen Russlands Schattenflotte. Die Organisation Greenpeace warnte vor den Gefahren, die von dieser Schattenflotte ausgehen, und forderte weitere Sanktionen der EU.

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Greenpeace-Aktivisten haben in diesem Zusammenhang alte Tanker als ernsthafte Umweltgefahr identifiziert, und darauf hingewiesen, dass die russische Schattenflotte seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine durch den Westen mit zahlreichen Sanktionen konfrontiert wird, die jedoch nicht ausreichen. Die Fahrten der Öltanker haben seit Januar 2021 um 70 Prozent zugenommen, wobei im vergangenen Jahr etwa 1.000 mit Öl beladene Tanker die deutsche Küste passiert haben.

Russland finanziert den Krieg in der Ukraine teilweise durch den illegalen Ölverkauf, oftmals unter unklaren Eigentumsverhältnissen und ohne ausreichend Versicherungsschutz. Das durchschnittliche Alter der Tanker beträgt 17 Jahre, was als bedenklich angesehen wird. Greenpeace hat sogar eine Liste mit rund 200 als „besonders gefährlich“ eingestuften Frachtern zusammengestellt, was die Situation zusätzlich verschärft.

Zum Kontext der aktuellen Ereignisse sei auch auf den Vorfall Mitte Oktober verwiesen, als der Tanker «Annika» in Brand geriet, jedoch kein Öl austrat, was die potenziellen Risiken solcher Fahrten verdeutlicht, wie Radio Euskirchen berichtete.

Die EU hat im Juni 27 Schattentanker auf eine Sanktionsliste gesetzt, und das Europäische Parlament fordert ein konsequentes Handeln gegen die Schattenflotte sowie eine verbesserte Überwachung. Gezielte Maßnahmen sollen mit den kommenden EU-Sanktionspaketen eingeführt werden, um Russlands aggressive Ölpolitik einzudämmen, was Deutschlandfunk berichtete.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Notfall
In welchen Regionen?
Ostsee, Rügen
Genauer Ort bekannt?
Rügen, Deutschland
Ursache
Maschinenausfall
Beste Referenz
radioeuskirchen.de
Weitere Quellen
deutschlandfunk.de

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