
In Gifhorn plant Stiebel Eltron eine umfassende Umwidmung und Erweiterung der Fertigungskapazitäten für umweltfreundliche Wärmepumpen-Heizungen. Die Veränderungen betreffen die Produktionslinie für Innenmodule der Wärmepumpen am Standort beherrscht von Continental Teves. Diese Umstellung ist Teil eines größeren Projektes, das voraussichtlich über mehrere Jahre andauern wird und mit einem Abschluss zwischen 2028 und 2029 gerechnet wird.
Die Umbaumaßnahmen erfordern Anpassungen in Fertigung, Sozialräumen, Bürobereichen und Brandschutz. Im Rahmen dieser Planung wird das Werk von Continental schrittweise heruntergefahren, während Stiebel Eltron mit vorbereitenden Arbeiten beginnt. Für das Projekt hat das Land bereits Fördermittel in Höhe von 5 Millionen Euro zugesagt, verfügbar ab 2024. Angesichts der aktuellen Absatzflaute bei Wärmepumpen wird jedoch kein temporärer Zeitdruck verspürt, sodass die ersten Vorbereitungen voraussichtlich im ersten Quartal 2025 beginnen sollen.
Geplanter Personalaufbau und Qualifizierung
Laut Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, wird angestrebt, die Fertigung am Standort Gifhorn mit kompetenten Beschäftigten aufzubauen. Dabei sollen Mitarbeiter von Continental in neue Arbeitsplätze gebracht werden, um die Montage der Wärmepumpen-Innenteile aufzunehmen. Geplant ist der Start der Montagearbeiten Mitte 2025, während die erste Mitarbeiterzahl im Rahmen der Teilproduktion eingestellt wird.
Die genaue Personalanzahl wird allerdings von der allgemeinen Marktentwicklung abhängen, während bis zur vollständigen Endausbaustufe bis 2029 mit 200 bis 300 Beschäftigten am Standort gerechnet wird. Aktuell wird jedoch kein Personalaufbau während der Vorbereitungen vorgenommen.
Dr. Ariane Reinhart, Continental-Vorständin für Personal und Nachhaltigkeit, und Athanasios Kokotos, Betriebsratsvorsitzender in Gifhorn, betonen die Bedeutung der Gespräche zwischen Continental und Stiebel Eltron als einen wichtigen Schritt für die Beschäftigten. Sie heben hervor, dass aus der Bereitschaft zur Zusammenarbeit bindende Verträge erarbeitet werden müssen. Zudem verweist Continental auf umfangreiche Qualifizierungsmöglichkeiten im unternehmenseigenen Weiterbildungsinstitut für Technologie und Transformation (CITT), das bis Ende 2022 über 8.500 Teilnehmer qualifiziert hat.
Die Schließung der Automobilproduktion in Gifhorn erfolgt nicht ohne vorherige Ankündigung; Continental hatte bereits im Juli 2023 angekündigt, die Geschäftsaktivitäten am Standort bis Ende 2027 schrittweise einzustellen. Ursache für diese Entscheidung sind gestiegene Kosten in der Automobilindustrie sowie rückläufige Automobilmärkte, die eine hohe, nicht wettbewerbsfähige Kostenstruktur mit sich bringen.
Für weitere Informationen nutzen Sie die Berichterstattung von WAZ Online und Continental.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung