Warschau, 14. Dezember 2024 – Ein neuer Epochenwechsel in der katholischen Kirche Polens: Adrian Galbas (56) wurde am Samstag offiziell zum Erzbischof von Warschau in der prachtvollen Johanneskathedrale eingeführt. Dies geschah inmitten eines bedeutenden Vorgangs, da Papst Franziskus Anfang November den Rücktritt von Kardinal Kazimierz Nycz (74) akzeptierte, der die Erzdiözese fast 18 Jahre lang geleitet hatte. Nycz, der im Februar 75 Jahre alt wird, hatte seinen Rücktritt bereits Ende 2023 eingereicht. Mit Galbas übernimmt ein Mann das Ruder, der bis Mitte 2023 Erzbischof von Kattowitz war, wo er sich als moderat progressiv einen Namen machte, so kathpress.at.
In seiner ersten Predigt als Erzbischof erweckte Galbas den Eindruck der Bescheidenheit, indem er sich selbst nicht als "Zauberer oder Wundertäter" bezeichnete. Er warnt die Gläubigen, dass sie möglicherweise enttäuscht sein könnten, wenn sie von ihm übermenschliche Erwartungen hätten. Sein erklärtes Ziel ist es, ein Seelsorger zu sein, der die Gemeinschaft zusammenführt und auf die Stimmen sowohl der Kleriker als auch der Laien hört. Samuel Nycz wird, so sagt Galbas: "Ich möchte gemeinsam gehen, synodal, im tiefsten Sinne des Wortes." Galbas' Weg zur Ernennung beginnt im oberschlesischen Bytom und führte über verschiedene Ämter innerhalb der Kirche, zum Beispiel als Weihbischof in der Diözese Elk und als Metropolit von Kattowitz vor seiner neuen Berufung, berichtet auch catholicnewsagency.com.
Galbas, der 1994 zum Priester geweiht wurde und einen Doktortitel in spiritueller Theologie hat, hat bereits bedeutende Verantwortung in der Polnischen Bischofskonferenz übernommen, wo er den Rat für das Laienapostolat leitet. Seine Ernennung wird nicht nur als ein Weitermachen in der Tradition, sondern auch als eine Möglichkeit betrachtet, die katholische Kirche in Polen in eine moderne Richtung zu lenken. Die Erwartungen an Galbas sind hoch, denn er muss die Herausforderungen einer sich schnell verändernden Gesellschaft bewältigen und gleichzeitig den Zusammenhalt der Glaubensgemeinschaft fördern.