Auf der Baustelle der neuen Friesenbrücke über die Ems in Ostfriesland wurde ein entscheidender Meilenstein erreicht: Das letzte und größte Brückenteil, ein beeindruckendes Drehsegment von 1.800 Tonnen und 145 Metern Länge, wurde heute Morgen um 5:30 Uhr sicher auf die Unterkonstruktion gesetzt. Dies wurde in einer Pressemitteilung von der Deutschen Bahn (DB) bekannt gegeben. Die Installation des Brückenteils begann in der Nacht, als die Ems während des sogenannten Einschwimmens aufgestaut wurde – ein Vorgang, der normalerweise großen Kreuzfahrtschiffen vorbehalten ist, wie Kreiszeitung-Wesermarsch berichtete.
Baufortschritt und Kostenschätzung
Die neue Friesenbrücke wird nach Fertigstellung die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa sein. Geplant ist eine Inbetriebnahme Mitte 2025, nachdem sich die Baukosten von ursprünglich 125 Millionen Euro auf mehr als 200 Millionen Euro erhöht haben. Diese massiven Investitionen sind notwendig, nachdem die alte Friesenbrücke 2015 durch einen Frachter erheblich beschädigt wurde, was die Querung der Ems für Fußgänger, Radfahrer und den Bahnverkehr unterbrochen hat, wie NDR festhielt.
Die Brücke ist ein zentraler Bestandteil der Fernbahnstrecke zwischen Bremen und Groningen, auch bekannt als die „Wunderlinie“. Ihre besondere Funktion ermöglicht es, große Schiffe durch das Drehen des Brückenteils passieren zu lassen. Dieses innovative Bauwerk wird nicht nur den Schienenverkehr wiederherstellen, sondern auch den Rad- und Fußgängerverkehr unterstützen. Bauleute haben bereits weitere Elemente in Planung, um die Brücke rechtzeitig zu vervollständigen.