Die Finanzlage bei KTM bleibt angespannt: Trotz der Insolvenz wird die Bezahlung der Novemberlöhne, der Weihnachtsvergütung sowie der Gehälter für Dezember über den Insolvenzentgeltfonds im Jänner abgewickelt. Betroffen sind rund 3.600 Mitarbeiter, und das Unternehmen führt derzeit ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung fort, wie vienna.at berichtet. Die Gläubiger sind bis spätestens 16. Jänner aufgefordert, ihre Forderungen anzumelden, während die Prüfungstagsatzung für den 24. Jänner angesetzt ist. Am 25. Februar soll dann über den Sanierungsplan abgestimmt werden, wobei rund 200 Kündigungen noch notwendig sein werden.
Stillstand in Mattighofen
Die Produktion in Mattighofen ruht bereits seit Mitte Dezember. Im ersten Halbjahr wurden insgesamt 493 Arbeitsplätze gestrichen: Zuerst 373 bei der Muttergesellschaft Pierer Mobility, gefolgt von 120 weiteren bei der KTM Forschungs- und Entwicklungs GmbH. Ende November meldete die Pierer Industrie AG ein europäisches Restrukturierungsverfahren an, was schließlich zur Insolvenz der KTM AG und ihrer Tochtergesellschaften führte. Bis heute wurden bereits 250 Beschäftigte entlassen. Laut Aussagen von Gläubigerschutzverbänden hat KTM Schulden von mindestens 1,8 Milliarden Euro angehäuft, wobei der Großteil, etwa 1,3 Milliarden Euro, Banken betrifft.
In den kommenden Monaten ist mit Betriebsunterbrechungen und Lohnkürzungen zu rechnen, da circa 130.000 Motorräder auf Lager stehen, die nicht den neuen Euro5+ Abgasnormen entsprechen. Die Pierer AG teilte mit, dass der Restrukturierungsplan nach europäischen Richtlinien eingereicht wurde. Das Unternehmen hat nun zwei Jahre Zeit, um die liquiden Mittel zur Rückzahlung der Anleihen und Schuldscheindarlehen zusammenzustellen. Mögliche Finanzierungsquellen sind unter anderem Mittel von Gesellschaftern und strategische Partnerschaften, wie ooe.ORF.at berichtet.
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