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In den Koalitionsgesprächen zwischen der ÖVP und der FPÖ kehrt zurzeit die Spannung zurück. Bei einem Gespräch zwischen Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem FPÖ-Chef Herbert Kickl steht die zukünftige Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Die Volkspartei plant, ein neues Kompromissangebot zur Ressortaufteilung an die Freiheitlichen zu übermitteln, was jedoch von der FPÖ bestritten wird, wie oe24 berichtete.
Bei einem Auftritt in der ZiB2 analysierten der ehemalige Nationalratspräsident Andreas Kohl und der frühere FPÖ-Generalsekretär Peter Sichrovsky die Entwicklungen. Kohl betont, dass die ÖVP bei den Verhandlungen auf Augenhöhe mit der FPÖ agieren möchte. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die beiden Parteien bei der Nationalratswahl nur zwei Prozentpunkte auseinanderlagen, ist eine "einvernehmliche Lösung" aus seiner Sicht entscheidend. Besonders heftig wird der Streit um die Ansprüche auf die Ministerien geführt, insbesondere hinsichtlich der Innen- und Außenministerien, die Kohl als ein No-go ansieht. Trotz dieser angespannten Situation bleibt der Ausgang der Verhandlungen jedoch ungewiss, und Kohl stellte fest: "Wir lassen uns unsere Würde nicht nehmen."
Erwartungen und Realitäten
Sichrovsky zeigt sich hingegen optimistischer, dass die Gespräche zu einem positiven Ergebnis führen können. Dennoch betont er die Herausforderung, dass die FPÖ – trotz ihrer stärkeren Stimmenanteile – sich nicht in Richtung Mitte bewegen wird. Ein Scheitern der Verhandlungen wäre sowohl für die ÖVP als auch für die FPÖ eine Katastrophe, da sie jeweils windige politische Positionen verlieren könnten. Wie die Diskussion im Studio weiter ergab, bleibt für beide Parteien vor allem eines entscheidend: eine funktionierende Zusammenarbeit finden, um die sich bietenden Chancen für eine Regierungsbildung nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, wie auch orf.at anmerkt.
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