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Am 5. Januar 2025 äußerten die Jusos Celle sowie die Jusos Uelzen/Lüchow-Dannenberg deutliche Kritik am maroden Nahverkehr zwischen Hannover und Hamburg. Die Jugendlichen fordern von den zuständigen Verkehrsbehörden eine zügige und koordinierte Lösung der bestehenden Probleme. Zu den häufigsten Beschwerden gehören wiederkehrende Verspätungen, eine mangelhafte Infrastruktur sowie unzureichende Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren.
Johannes Flügge von den Jusos Uelzen/Lüchow-Dannenberg berichtete von erheblichen Verspätungen, die durch Fernverkehrszüge verursacht werden, sowie von Problemen mit Zugtoiletten. Yannis Naumann von den Jusos Celle meinte, dass die Situation bis Mitte Dezember 2024 besser hätte sein sollen, jedoch die Schwierigkeiten bestehen blieben. Während Fortschritte bei der Metronom Eisenbahngesellschaft anerkannt wurden, bleiben grundlegende Probleme weiterhin ungelöst. Flügge betonte zudem, dass die Einarbeitung von Lokführern auf der komplexen Strecke eine Herausforderung darstellt.
Infrastruktur- und Koordinationsprobleme
Naumann nannte spezifische Infrastrukturprobleme, wie defekte Signale und Weichen, sowie Verzögerungen beim Fahrgastwechsel als Ursachen für die Verspätungen. Die Jusos kritisieren zudem die mangelnde Koordination zwischen den beteiligten Unternehmen, darunter Metronom, die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) sowie DB InfraGO. Sie verlangen eine klare und koordinierte Strategie zur Behebung der Nahverkehrsprobleme und eine zügige Umsetzung, insbesondere in Hinblick auf geplante Streckensanierungen im Jahr 2026 und 2029.
Parallel zu den Forderungen der Jusos plant das Land Niedersachsen Verhandlungen zur vorzeitigen Beendigung des Verkehrsvertrages für das Hansenetz mit dem privaten Bahnbetreiber Metronom. Laut einem Bericht von Tag24 hat der Aufsichtsrat der LNVG die Geschäftsführung in einer Sondersitzung beauftragt, einen entsprechenden Vertragsentwurf bis Ende Februar 2025 auszuarbeiten. Ziel ist es, den bestehenden Vertrag, der noch bis Juni 2026 läuft, aufzuheben und die betroffenen Strecken, wie Hamburg–Bremen und Hannover–Northeim–Göttingen, neu auszuschreiben.
Die Metronom Eisenbahngesellschaft sieht sich aufgrund von Personalmangel gezwungen, den Verkehr nur eingeschränkt aufrechtzuerhalten, was seit Ende August 2023 zu einem Ersatzfahrplan mit reduzierten Fahrten geführt hat, der bis zum 29. Juli 2025 verlängert wurde. Verkehrsminister Olaf Lies betonte die Notwendigkeit, den Verkehr bis Juni 2026 aufrechtzuerhalten und die Qualität sowie Zuverlässigkeit des Angebots zu verbessern. Die von Metronom genutzten Züge gehören der LNVG, was einen Betreiberwechsel ohne größere Investitionen ermöglicht. Metronom hat signalisiert, dass das Unternehmen bereit ist, sich bei einer Neuausschreibung erneut zu bewerben.
Die aktuellen finanziellen Bedingungen sowie der Fachkräftemangel haben sich seit Beginn des Vertrages im Jahr 2018 für private Bahnunternehmen erheblich verschlechtert. Carmen Schwabl, Geschäftsführerin der LNVG, fordert daher mehr finanzielle Unterstützung vom Bund und Land für den Nah- und Regionalverkehr. Täglich nutzen rund 80.000 Menschen die Züge von Metronom, das die Strecken des Hansenetzes seit Ende 2011 betreibt und deren aktueller Vertrag regulär bis Dezember 2033 läuft.
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