Die Rückkehr der BIOSPHÄRE 2: Eine neue Perspektive auf Klimawandel und Kunst
In einer faszinierenden Ausstellung in der Schwartzschen Villa, die von Christine Nippe kuratiert wird, zeigen die Künstler Nina Fischer und Maroan el Sani ihre innovative Medieninstallation „Metakosmia“. Diese Ausstellung bietet nicht nur eine künstlerische Reflexion über die Zukunft des Überlebens in einer von extremen Wetterphänomenen bedrohten Umwelt, sondern sie wirft auch einen kritischen Blick auf die gescheiterten Forschungsversuche der Vergangenheit.
Das Experiment in der Wüste von Arizona
Die Ausstellung nimmt ihren Ausgangspunkt in der Biosphäre 2, einem monumentalen Glashaus, das 1991 in der Wüste Arizonas errichtet wurde. Ursprünglich errichtet, um ein selbsttragendes Ökosystem zu schaffen, galt das Projekt als gescheitert, da der CO2-Wert derart anstieg, dass Eingriffe nötig wurden, um das Überleben der dort lebenden Menschen zu sichern. Dieses Ergebnis wurde damals nicht vollständig verstanden – eine Erkenntnis, die heute, im Zeitalter des 6. großen Massenaussterbens, als alarmierend empfunden werden könnte.
Resilienzforschung und ihre Relevanz für die Gegenwart
Fischer und el Sani beleuchten die Biosphäre 2 heute als ein relevantes Forschungsobjekt im Kontext von Klimawandel und seiner Auswirkungen auf die Erde. Das Künstlerehepaar betrachtet diese Einrichtung nicht mehr lediglich als Ort für das Experimentieren mit extraterrestrialem Leben, sondern vielmehr als Pilotprojekt für das Überleben auf unserem Planeten. Dabei werden bedeutende Konzepte wie die Symbiogenese von Lynn Margulis und die Ansichten von Denkern wie Donna Haraway zur Diskussion gestellt.
Multimediale Installationen als Erzählform
Die Ausstellung bietet neben einer eindrucksvollen 2-Kanal-Video-Installation auch eine fiktive Erzählung über eine Zukunft, in der Menschen nur noch unter Glaskuppeln leben können. Außerdem wird die Sonifikation eines Trockenexperiments im Regenwaldbiom der Biosphäre 2 präsentiert, das die Forderungen nach Klimagerechtigkeit auf eindrückliche Weise beleuchtet, indem die Natur selbst als Stimme der Gerechtigkeit auftritt.
Auszeichnung und Unterstützung der Künstler
Nina Fischer und Maroan el Sani wurden mit dem Rome Prize der Deutschen Akademie Villa Massimo ausgezeichnet und erhielten 2023 ein Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles. Ihre internationale Anerkennung spiegelt sich in zahlreichen Ausstellungen wider, die von der Sharjah Biennale bis zur Sydney Biennale reichen.
Öffentliche Bedeutung der Ausstellung
Diese Ausstellung ist nicht nur ein kunstvolles Projekt, sondern auch ein wichtiges Forum für Diskussionen über die Herausforderungen des Klimawandels und mögliche Lösungsansätze. „Metakosmia“ fordert die Besucher dazu auf, über die Zukunft unserer Erde nachzudenken und regt dazu an, aktiv über Resilienz und nachhaltige Lebensweisen nachzudenken.
Details zur Ausstellung
Die Ausstellung läuft vom 6. September 2024 bis zum 2. März 2025 in der Schwartzschen Villa, Grunewaldstr. 55, 12165 Berlin und ist täglich von 10 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Pressekontakt und weitere Informationen
Für mehr Informationen zur Ausstellung kontaktieren Sie bitte Christine Nippe unter christine.nippe@ba-sz-berlin.de oder telefonisch unter 030 90299 2212. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Fachbereich Kultur Steglitz-Zehlendorf.
– NAG