In der Red Bull Arena erlebte Marco Rose am vergangenen Sonntag ein äußerst ungewöhnliches Szenario. Der Trainer von RB Leipzig wurde aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre gezwungen, sich von seiner Mannschaft fernzuhalten. 30 Minuten vor Anpfiff bis 30 Minuten nach dem Schlusspfiff war er im Regieraum unter dem Stadiondach, während die Mannschaft gegen Union Berlin antrat. Rose, der zuvor noch die Teambesprechung geleitet hatte und mit den Spielern im Mannschaftsbus fuhr, stellte fest, dass das Coaching aus der Ferne seine Vorzüge hatte.
„Du siehst ein paar Situationen klarer“, äußerte Rose über seine Erfahrung im Überwachungsraum. Dennoch ist er ein Trainer, der es bevorzugt, direkt bei seiner Mannschaft zu sein. Auch wenn er nur rund 100 Meter vom Geschehen entfernt war, war sein Herz weiterhin am Spielfeldrand. „Ich fiebere mit und möchte gern eingreifen – das kann ich natürlich nicht“, erklärte er, was die Frustration seiner Abwesenheit verdeutlicht.
Wunsch nach Rückkehr in den Technikbereich
Marco Rose kann seine Rückkehr auf die Bank kaum erwarten. Am Donnerstag steht ein wichtiges Champions-League-Match gegen Atlético Madrid auf dem Programm. „Ich bin dann schon eher lieber unten bei meiner Mannschaft und höre, was so die Analysten von oben zum Besten geben“, sagte er und machte deutlich, wie wichtig der direkte Kontakt mit den Spielern für ihn ist.
Während Rose von der Tribüne aus die Spiele seines Teams beobachtete, hatte er auch die Gelegenheit, einen neuen Spieler in den Kader einzuführen: Lutsharel Geertruida. Der 24-Jährige hatte es geschafft, sich nach nur zwei Trainingseinheiten in die Startelf zu spielen. Der Last-Minute-Neuzugang aus Rotterdam kam für die Summe von 20 Millionen Euro und zeigte gleich zu Beginn seines Einsatzes, dass er eine wertvolle Ergänzung für die Mannschaft sein könnte.
„Man sieht, dass er die nötige Erfahrung und Klasse hat. Er ist weder in die eine noch in die andere Richtung sonderlich aufgefallen – und das ist für einen Innenverteidiger schon auch ein Qualitätsmerkmal“, lobte Rose den Spieler, der den Vorzug vor El Chadaille Bitshiabu erhielt.
Bitshiabu, der auf die Bank zurückrutschte, bekam ebenfalls anerkennende Worte von Rose. „Ich habe ihm noch mal gesagt, dass er sich in der Mannschaft und beim Trainerteam ein großartiges Standing erarbeitet hat“. Das bringt die klare Botschaft mit sich, dass der Trainer die Leistungen seiner Spieler genau beobachtet und schätzt. Es wird spannend sein zu sehen, wie Bitshiabu, ein talentierter junger Spieler, in Zukunft seine Entwicklung fortsetzt und möglicherweise erneut in der Startelf stehen wird.
Die Schwierigkeiten, die Marco Rose aufgrund seiner Sperre erlebte, stellen eine interessante Herausforderung in seiner Trainerkarriere dar. Trotz physischer Abwesenheit hat er immer noch die Möglichkeit, das Geschehen aus einer anderen Perspektive zu betrachten, was auf Dauer seine Möglichkeiten als Trainer erweitern könnte. Die bevorstehenden Spiele dürften sowohl für ihn als auch für die Spieler in der Champions League von großer Bedeutung sein und werden sicher mit Spannung verfolgt.
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