Am 3. Oktober 2024 fand im historischen Lustgarten in Berlin-Mitte eine kraftvolle Kundgebung unter dem Motto „#WirSindDa: Für eine weltoffene und solidarische Gesellschaft“ statt. Diese Veranstaltung war nicht nur ein Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus, sondern auch ein starkes Statement für Vielfalt und Toleranz. Der Lustgarten, umgeben von bedeutenden Bauwerken wie dem Alten Museum und dem Berliner Dom, hat eine bewegte Geschichte, die bis zur Weimarer Republik zurückreicht und während des Nationalsozialismus zur zentralen Propagandaplattform mutierte.
Ein großes Banner der Staatlichen Museen zu Berlin wurde an den Säulen des Alten Museums angebracht, um die klare Botschaft gegen hetzerische Ideologien zu verbreiten. Dies war nicht das erste Mal, dass der Ort in den Fokus von Widerstand gegen extremistisches Gedankengut rückte. In den letzten Jahren wurde der Platz wiederholt für Veranstaltungen von rechtsextremen Gruppen genutzt. Daher wählte das Bündnis für ein weltoffenes Berlin den Lustgarten bewusst als Austragungsort, um die öffentliche Wahrnehmung zu verändern.
Ein starkes Bündnis gegen Extremismus
Die Unterstützung für die Kundgebung kam von verschiedenen Organisationen und Religionsgemeinschaften. Ulrike Trautwein, die Generalsuperintendentin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO), warnte die Teilnehmenden davor, sich an Menschenverachtung zu gewöhnen. Auch die Stimmen von Felicitas Tesch vom humanistischen Verband, Christine Hoffmann vom Diözesanrat der Katholiken und Manfred Nowak von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) verdeutlichten die Notwendigkeit, entschlossen gegen Rechtsextremismus aufzutreten. Die Redebeiträge betonten, dass es unerlässlich ist, die eigene Haltung zu stärken, um in Zeiten des Wandels zu einer offenen Gesellschaft beizutragen.
Laura Pinnig vom DGB Kreisverband Mitte hob in ihrer Ansprache die Wichtigkeit der Solidarität mit demokratisch engagierten Menschen hervor, die sich in den Bundesländern Brandenburg, Thüringen und Sachsen oftmals in schwierigen Bedingungen bewegen müssen. Diese gemeinsamen Anstrengungen sollen nicht nur dazu beitragen, ein Zeichen gegen rechtsextreme Ideologien zu setzen, sondern auch die Werte einer gerechten und geregelten Gesellschaft zu verteidigen.
Ein interaktives Element der Kundgebung war die „No Backdrop for Nazis“-Fotowand, die alle Teilnehmenden und Passanten dazu einlud, sich symbolisch gegen Extremismus zu positionieren. Diese kreative Aktion war Teil der umfassenderen Kampagne „Berlin – No Backdrop for Nazis!“, die darauf abzielt, Berlinerinnen und Berline mit verschiedenen Hintergrundgeschichten und internationalen Touristen zu ermutigen, lautstark gegen Diskriminierung und Gewalt Stellung zu beziehen. Die Initiative nutzte auch soziale Medien, um die digitale Präsenz zu stärken, unter den Hashtags #Nobackdrop und #keinekulisse. Auf diese Weise konnten Menschen aus aller Welt ihre Stimme gegen Ideologien der Ungleichheit erheben, und es entstand ein starkes, kulturell vielfältiges Bild der Ablehnung gegen Diskriminierung.
Das gesammelte Engagement und die deutliche Ausdrucksweise der Teilnehmenden zeigen, dass der Lustgarten nicht nur ein Ort für historische Versammlungen ist, sondern auch ein Forum für die Zukunft, das Toleranz und Solidarität verkörpert. Angesichts der anhaltenden Gefahr durch Rechtsextremismus in Deutschland bleibt der Kampf um ein weltoffenes und respektvolles Miteinander eine zentrale Aufgabe. Der ideale Zeitpunkt, um sich klar gegen all jene Positionen zu stellen, die diese Werte gefährden.
Eine umfassendere Analyse der Situation und der Entwicklungen rund um die Kundgebung bietet berlin-gegen-nazis.de.