In der idyllischen Prignitz, genauer gesagt in Nettelbeck, soll ein historisches Gebäude zu neuem Leben erweckt werden. Die alte Brennerei, die einen markanten Teil des ehemaligen Gutes bildet, hat nicht nur architektonische, sondern auch kulturelle Bedeutung. Mit ihren Wurzeln in den 1850er Jahren ist sie ein Zeugnis vergangener Zeiten, als hier hochprozentiger Alkohol aus heimischen Getreide- und Kartoffelquellen gebrannt wurde.
Die derzeitige Besitzerin Anika Homm verfolgt eine spannende Vision: Sie möchte die Brennerei in ein Kulturzentrum verwandeln. „Mein Ziel ist es, die Geschichte dieses Ortes mit neuen kulturellen Angeboten zu verbinden“, erklärt sie. Gemeinsam mit ihrem verstorbenen Lebenspartner Martin Garschke hatte sie 1997 die Idee, die ehemalige Brennerei als Lebens- und Arbeitsort für Künstler zu nutzen.
Ein Ort der kreativen Entfaltung
Nach der Renovierung beheimatet die alte Brennerei nun eine voll ausgestattete Schmiede mit drei Feuerstellen, wo Kurse angeboten werden, in denen Interessierte lernen können, glühendes Eisen zu bearbeiten. Diese handwerkliche Kunst wird durch die einladende Atmosphäre der ehemaligen Brennerei, die sie liebevoll restauriert hat, unterstützt. Homm erzählt: „Der Raum, der einst für die Brennerei genutzt wurde, eignet sich hervorragend für Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen.“
Die Vergangenheit holte Homm jedoch 2014 ein, als ihr Lebenspartner plötzlich verstarb. Es war eine schwere Zeit, in der sie auf die Unterstützung von Freunden und Familie angewiesen war. „Ohne die Hilfe hätte ich es nicht geschafft“, sagte die Künstlerin rückblickend. Doch sie ließ sich nicht unterkriegen und plant nun, in der Brennerei eine Künstlerresidenz einzurichten, wo kreative Köpfe zwischen Mai und Oktober wohnen und arbeiten können.
Die ehemalige Brennerei ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern bietet auch einen großen Garten und eine gemütliche Küche, die dazu einladen, gemeinsam kreativ zu sein und Inspiration zu finden. „Ich hoffe, dass Künstler diesen wunderbaren Ort entdecken und mit ihren Ideen bereichern“, so Homm.
Zukünftige Veranstaltungen und ein erfreulicher Rückblick
Ein Blick in die Zukunft lässt bereits erahnen, was da kommen könnte. Anika Homm plant zahlreiche Veranstaltungen, um die Brennerei als kulturelles Zentrum bekannt zu machen. Im September fand bereits ein Tag des offenen Denkmals statt, an dem Besucher sowohl kulinarische Köstlichkeiten als auch Führungen durch die Räumlichkeiten erleben konnten. Zudem gab es einen Lichtbildervortrag des Fotografen Klaus Fahlbusch über Vietnam.
Ein weiteres Highlight war das Konzert der Potsdamer Musikgruppe takt.zeit, die aufgrund der großartigen Atmosphäre plant, im kommenden Jahr zurückzukehren. „Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr noch mehr Veranstaltungen anbieten können“, ist sich Anika Homm sicher. Ihre Vision, die alte Brennerei als Raum für kulturelle Entfaltung wieder zum Leben zu erwecken, wird mit jedem Tag greifbarer.
Für weitere Infos zu diesem spannenden Projekt empfehle ich, einen Blick auf die Webseite zu werfen, die Homm für die Brennerei eingerichtet hat: fabrikantes.de